Innerhalb kürzester Zeit werden in München zwei tote Männer aufgefunden, erstochen mit einem Messer gleichen Fabrikats, Modell Phoenix. Die Fahndung von Kommissarin Fariza Nasri und Ex-Kommissar Jakob Franck konzentriert sich bald auf das private Umfeld der beiden und führt sie zu einem Haus an der Münchner Erhardtstraße. In diesem Haus ? im schicken Glockenbachviertel unweit der Isar gelegen ? wohnt Waltraud „Trude“ Gerlach. Sie unterhält hier offensichtlich seit Jahren einen privaten Amüsierclub: sehr entspannt, sehr unprätentiös. Die wenigen Beschwerden aus der Nachbarschaft und darauffolgende Polizei-Kontrollen wegen Drogenkonsums und illegaler Prostitution verliefen ohne Konsequenzen. Eine großzügige, gemütliche Fünf-Zimmer-Wohnung in bester Lage. In der nicht nur die beiden Opfer häufige Gäste waren, sondern auch ein Kollege Fariza Nasris von der Drogenfahndung. Hält er seine schützende Hand über das Etablissement? Und wer hätte ein Motiv gehabt, die beiden unauffälligen, zurückgezogen ebenden Männer, für die Trudes Privatclub eine Art Zuhause war, zu ermorden? Erst das Auffinden eines weiteren erstochenen Mannes, macht den Ermittlern klar, wie stark die Bindungen der Menschen um Trude untereinander und wie sehr die Lebensläufe und Schicksale miteinander verwoben sind.
„Auf der Suche nach einem Format für eine neue Geschichte mit meiner Oberkommissarin Fariza Nasri und dem ehemaligen Mordermittler Jakob Franck: Ich wollte die beiden sprechen hören und ihr Wesen über Dialoge definieren, stärker als das im Roman je möglich wäre. Das Angebot, ein dreiteiliges Kriminalhörspiel schreiben zu dürfen, elektrisierte mich daher sofort. Es sollte eine München-Geschichte werden, vorangetrieben von einem Song im Hintergrund, den man erst ganz am Schluss in Ausschnitten hören würde. Viele Künstler und Bands haben dieses Traditional aufgenommen, sogar Bob Dylan auf seiner ersten LP. Mir gefiel House Of The RisingSun seit meiner frühen Jugend, und die psychedelische Version der amerikanischen Rockband „Frijid Pink“ zog mich von Anfang an in ihren Bann. Mit diesem zeitlosen Song im Ohr fing ich an und es dauerte keine drei Wochen, bis ich die erste Fassung des Hörspiels geschrieben hatte. Im Grunde ist es eine Geschichte über die Angst vor der wahren Liebe. Und über eine Frau, die versucht, ihren Freunden diese Angst zu nehmen und sie vor einer garstigen Außenwelt zu beschützen. Alex Schaads Inszenierung bietet meinen Figuren eine einmalige Bühne, wie ich sie mir plastischer nie hätte vorstellen können. Und am Ende der Angst geht die Sonne auf.“
(Friedrich Ani)
Friedrich Ani, 1959 geboren, schreibt Romane, Gedichte, Hörspiele und Drehbücher. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und vielfach prämiert. Sein Roman Der namenlose Tag wurde unter die zehn besten internationalen Kriminalromane des Jahres gewählt, von Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff verfilmt und vom BR als zweiteiliges Hörspiel produziert. Friedrich Ani ist Mitglied des PEN-Berlin. Er lebt in München.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 19.10.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.03.2024
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