Manchmal reicht schon ein Lied aus der "Mundorgel", um die Albträume wiederzuerwecken. Nachdem die Betroffe-nen jahrzehntelang darüber geschwiegen haben, was ihnen als Kind in den Verschickungsheimen widerfahren ist, berichten sie es nun.
Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland bis zu acht Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren "verschickt“. Damit gemeint waren Kur- bzw. Erholungsaufenthalte am Meer oder in den Bergen. Die Gründe, warum ein Kind sechs Wochen lang getrennt von den Eltern in einem Kinderheim verbringen musste, waren unterschiedlich. Gleichen tun sich jedoch die Berichte der ehemaligen Verschickungskinder, die in diesen Heimen Traumatisches erleben mussten. Fast alle waren physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt, die bis heute nachwirkt.
Autorin Sabine Ludwig, die selbst zweimal "verschickt“ wurde, nähert sich dem Thema in Form einer Collage aus ei-nem mehrstimmigen Chor der Betroffenen, einem märchenhaften Erzählstrang und nicht zuletzt dem Liedgut, das in diesen Heimen zelebriert wurde und das Geschehen sowohl illustriert als auch ad Absurdum führt.
🔥 Radio:Tipp der Hörspiel-Freunde
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 30.10.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 26.10.2024
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