Schlagartig gerät der gesamte Hormonhaushalt in Hitzewallung und nichts ist mehr, wie es einmal war. Doch über die Wechseljahre wird wenig gesprochen. Höchste Zeit für einen gemeinsamen #HotFlash.
Das Klimakterium, die Menopause oder die Wechseljahre sind ein tiefgreifender Transformations- und Destabilisierungsprozess. Das Aussetzen der Periode ist begleitet von körperlichen Symptomen wie zum Beispiel Hitzewallungen. Eine Phase, die zum Leben dazu gehört. Was tun, wenn der Hotflash einsetzt? Wo kann Halt gefunden werden, wenn es wackelt? Oder können wir loslassen und uns mitten im Schwanken solidarisieren? Müssen wir die Sehnsucht nach einer orientierenden Norm überwinden? Oder können wir eine andere Orientierung schaffen? Und ist das eigentlich Angstschweiß unter den Achseln oder vielmehr das Produkt einer unbegreiflichen Erregung, weil da noch was kommt, etwas ganz und gar Unvorhersehbares ...?
Können wir lernen, die Destabilisierung als solidarischen Handlungsraum zu begreifen, als Einzelne und als Gesellschaft? Die Suche nach schwankenden Tipps zum Erhalt der Instabilität scheint in unsere Zeit zu passen, denn verunsichert sind wir doch alle: Irgendwo zwischen Klimawandel, Brexit und COVID-19 geraten die letzten stabilen Sicherheiten ins Wanken. Mit dem polaren Eis schmilzt unser Selbstverständnis als Gattung dahin, und aneinander festhalten dürfen wir uns gerade erst recht nicht – wegen der Ansteckungsgefahr. Leugnen hilft dabei leider ebenso wenig wie Fatalismus. „Do we have to make peace with the chaos?“
Pauline Jacob arbeitet als Sängerin/Performerin und Musiktheatermacherin in den Grenzbereichen des Musiktheaters. Sie studierte Klassischen Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und absolviert den Master in Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen. Steht als Darstellerin auf Bühnen (u.a. Junge Deutsche Oper Berlin, Kampnagel Hamburg, Neuköllner Oper Berlin, Schauspiel Hannover, Staatsoper Stuttgart) und entwickelt freie Arbeiten mit Künstler:innen anderer Disziplinen.
Isabel Mehl ist Kunstwissenschaftlerin und als freie Autorin und Kunstkritikerin tätig. Sie promovierte über die fiktive Kunstkritikerin „Madame Realism“ ? eine Figur der US-amerikanischen Autorin Lynne Tillman ? am Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ der Leuphana Universität Lüneburg und veröffentlicht u.a. in: Texte zur Kunst, frieze und PROVENCE.
Benjamin van Bebber arbeitet als Regisseur, Performer und Dramaturg. Er studierte Theater-/Musikwissenschaft und Philosophie in Frankfurt am Main sowie Musiktheater-Regie an der Hamburger Theaterakademie. Zahlreiche Regie-Arbeiten auf Kampnagel Hamburg, zusammen mit Leo Hofmann Preisträger des Swiss Performance Art Awards 2017.
Ursendung: 17.11.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 31.10.2023
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