Herr Achternbusch, wie heißen Sie?
Herbert Achternbusch hat sein Leben in 8 1/2 kurzen Sätzen zusammengefasst: "Ich musste 1938 auf die Welt kommen, nachdem ich mir meine Eltern schon ausgesucht hatte. Meine Mutter war eine sportliche Schönheit vom Land, die sich nur in der Stadt wohlfühlte. Mein Vater war sehr leger und trank gern, er war ein Spaßvogel. Kaum auf der Welt, suchten mich Schulen, Krankenhäuser und alles Mögliche heim. Ich leistete meine Zeit ab und bestand auf meiner Freizeit. Ich schrieb Bücher, bis mich das Sitzen schmerzte. Dann machte ich Filme, weil ich mich bewegen wollte. Die Kinder, die ich habe, fangen wieder von vorne an. Grüß Gott!" Als der extrem produktive bayerische Grantler Achternbusch im Januar 2021 starb, hinterließ er außer einem umfassenden "Andechser Gefühl" 30 Filme, 50 Bücher, 28 Theaterstücke, zahllose Gemälde und Sprüche wie "Du hast keine Chance, aber nutze sie" für die allein ihm Weltruhm gebührt. Ein anderer lautet: "Meine Zeit ist vorbei. Meine Zeit hat es nie gegeben. Was ich mache, interessiert keinen mehr wirklich." Wir lernen daraus: "Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt darin um." Nur Musik hat Herbert, das biertrinkende Universalgenie, nie gemacht. So ist es folgerichtig, dass ihm sich das Hörspiel "Herr Achternbusch, wie heißen Sie?" über die Töne nähert, die er dennoch hinterlassen hat. Grundlage des Hörspiels ist außer Lesungen und Gesprächen der unbekannte Text "My Name / Was macht der Elephant / Eine Autobiographie", den der Dichter in Kopien nur an seine engsten Freunde verschenkt und den jetzt die Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer erstmals eingelesen ... und dazu getrommelt hat.
Ursendung: 07.01.2023
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 25.04.2024
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