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Prinz von Homburg

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Heinrich von Kleist, Rundfunk der DDR 1976


Im Zustand schlafwandlerischer Entrücktheit träumt der Prinz von Homburg im Park des Schlosses von Fehrbellin von zukünftigem Ruhm und windet sich einen Lorbeerkranz. Sein Freund, Graf Hohenzollern, ruft den Kurfürsten mit seinem Gefolge herbei; darunter seine Nichte, Prinzessin Nathalie, damit sie Zeugen dieses sonderbaren Zustandes des Prinzen werden. Das Erscheinen der Hofgesellschaft bringt den Prinzen keineswegs auf den Boden der Realität zurück. Durch eine leidenschaftliche Annäherung verrät er seine geheime Liebe zu Nathalie. Konsterniert zieht sich die Gesellschaft zurück. Nathalies Handschuh bleibt in des Prinzen Hand und versetzt ihn in ratlose Verwirrung, als er aus seinem Traum erwacht. - Da das schwedische Heer sich bereits auf Fehrbellin zubewegt, läßt der Kurfürst seinen Heerführern den genauen Schlachtplan auseinandersetzen. Der Prinz hängt träumerischen Gedanken nach, und so vernimmt er nur mit halbem Ohr, daß ihm streng befohlen ist, nicht von dem ihm angewiesenen Platz in der Schlachtordnung zu weichen, bis er ausdrücklichen Befehl vom Kurfürsten selbst erhält. Ungeachtet dieser Weisung wartet der Prinz im Kampfgeschehen den Einsatzbefehl nicht ab, sondern stürmt vorzeitig mit seinen Reiterscharen in die Schlacht und erringt einen entscheidenden Sieg. Als er mit den erbeuteten Fahnen vor dem Kurfürsten erscheint, fordert dieser ihm den Degen ab, nimmt ihn gefangen und läßt ihn vor ein Kriegsgericht stellen, das den Prinzen wegen seines Ungehorsams zum Tod verurteilt. Zunächst begreift Homburg den Ernst seiner Lage nicht, doch als er ihm bewußt wird, ringt er sich zu einem Bittgang zur Kurfürstin, seiner Tante, durch. Unterwegs sieht er das ihm bestimmte Grab und verliert in äußerster Todesangst die Fassung. Auf Knien fleht er die Fürstin um sein Leben an, ja, er will allem Ruhm und sogar der geliebten Nathalie entsagen, wenn ihm nur das nackte Leben geschenkt wird. - Durch Prinzessin Nathalie läßt der Kurfürst dem Prinzen ein Schreiben überbringen, das diesem Begnadigung und Freiheit zusagt, sofern Homburg selbst den Spruch des Kriegsgerichts als ungerecht beurteilen kann. Damit wird die Entscheidung über sein Schicksal in des Prinzen eigene Hände gelegt. Unter dem Gewicht dieses moralischen Appells beginnt sich in Prinz von Homburg die entscheidende innere Wandlung zu vollziehen: Er akzeptiert die über ihn verhängte Todesstrafe als gerechte Sühne und ist bereit zu sterben. Auch als das Offizierskorps den Kurfürsten zur Begnadigung drängt, besteht Homburg auf Vollstreckung der Strafe. Mit dieser totalen Unterwerfung unter das Gesetz ermöglicht der Prinz es dem Kurfürsten, die Begnadigung auszusprechen, ihn als Heerführer zu rehabilitieren und mit Nathalie zu vereinigen.

Ursendung: 19.12.1976

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 09.04.2023

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