Wegen Dir musste ich immer dieses schlechte Gewissen haben!“ lautet nur einer von Elfis Vorwürfen an Tochter Claudia. Diese sitzt anschließend beim Therapeuten, allerdings nicht, um die Beziehung zur Mutter aufzuarbeiten. Sie möchte sich vielmehr an einen schicksalhaften Tag zurückerinnern. Beim Tortenessen zu Elfis 80. Geburtstag ist Claudias gesamte Familie nämlich auf mysteriöse Weise im Inneren eines Wirtshauses verschwunden. Doch selbst bei der achtsamsten Trauma-Bewältigung stört es einfach, wenn eine Anwältin mit im Raum sitzt. So wird Claudias Erinnerung von Fragen getrübt: Ist die Reihenfolge des Verschwindens therapeutisch relevant oder eher erbrechtlich? Auch Kellnerin Margit hält Rückschau und lamentiert dabei über Mieten, Renten, Verschwörungswahn. Die Welt ist aus den Fugen, da erwägt man schon mal ? angesichts drohender Altersarmut und Barbarei ? punktuell und proaktiv auf die Täterseite zu wechseln. Denn: „Wer nix erbt, hat eigentlich verschissen.“ Andererseits: „Zum Glück sinkt ja gleichzeitig die Lebenserwartung“.
Richard Oehmann, geb.1967, Puppenspieler, Sänger und Texter bei Café Unterzucker, Co-Intendant von Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater, zahlreiche Puppentheaterstücke und Kinderhörspiele. Seit 2018 Co-Autor und Co-Regisseur vom Singspiel am Nockherberg. Hörspiele u.a. Kasperl und der Kornkreis (2021), Der jüdische Gerichtsvollzieher (von Siegfried Lichtenstaedter, Bearbeitung und Regie, BR 2020), Bahnuntergangsstimmung (BR 2022).
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Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 15.05.2023
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 11.05.2023
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