Der brave Soldat Schwejk
Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Jaroslaw Hasek, Mitteldeutscher Rundfunk 1950
⏰ 73 Min.
🎬 Regie:
Carl Nagel
Übersetzung:
Grete Reimer
Dramaturgie:
Gerhard Rentzsch
🛠 Bearbeitung:
Gerhard W. Menzel
🎤 Mit:
Karl Hellmer,
Wolf Kaiser,
Paul Joachim Schneider,
Maximilian Larsen,
Robert Neugebauer,
Alfred Otto,
Albert Garbe,
Walter Stickan,
Fritz Werth,
Carl de Giorgi,
Hans Gerlach,
Werner Wieland,
Willi Arnhold,
Heinz-Werner Pätzold,
Walter Max Schwarz,
Maria Wendt,
Rolf Kästner
1883 in Prag geboren, lebte Jaroslav Hasek zumeist als freier Schriftsteller. Es heißt, er saß jeden Tag in der Kneipe, schrieb Satiren, die er bei Zeitungen ablieferte, um das Honorar gleich wieder zu vertrinken. Sein tiefes Verständnis für Denk- und Lebensweise der kleinen Leute hatte sich Hasek wohl im Selbststudium angeeignet, in den Kneipen, während eines Aufenthaltes im Irrenhaus und auch, als er einige Zeit quasi als Landstreicher durch Europa zog. Nach einem kurzen Zwischenspiel als bolschewistischer Kommissar kehrte er 1920 nach Prag zurück. Hier erschien 1921 einer der ersten Antikriegsromane überhaupt: "Der brave Soldat Schwejk". Er war als Fortsetzungsroman gedacht, aber zu Ende schreiben konnte Hasek den "Schwejk" nicht, er starb 1923 mit nur 39 Jahren an Tuberkulose, zusätzlich geschwächt durch langjährigen Alkoholkonsum.
Der Königsweg der Schwejkschen Verweigerung heißt nicht etwa Widerstand, sondern: Sabotage durch Übererfüllung. Pflichteifrig und von - scheinbar - unbedingtem Gehorsam, schafft Schwejk es immer wieder, die immanente Unmenschlichkeit der Herrschafts- und Befehlsverhältnisse seiner Zeit aufzudecken - ohne dies eigentlich zu wollen. Er enttarnt ihre Lächerlichkeit und Menschenfeindlichkeit nicht durch Kritik, sondern indem er versucht, sie mit stoischer Gelassenheit als genauso richtig, wertvoll und nützlich anzuerkennen, wie sie es von sich glauben machen wollen. Auf diesem Weg findet Schwejk neue Freunde oder bringt lächerliche Autoritäten zur Weißglut. Dabei hilft ihm auch sein unerschöpfliches Repertoire an Anekdoten.
Ursendung: 07.06.1950
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