""Es war ein hübsches schattiges Plätzchen, eine Viertelstunde von dem kleinen Städtchen Orla, in welchem sich in den Nachmittagsstunden einige gute Freunde des Bürgermeisters Heinzemann zu versammeln pflegten. Hier war Heinzemann gern im Kreise seiner Vertrauten ganz froh, weil er hier völlig aller seiner bürgerlichen Geschäfte und Obliegenheiten vergaß, oder vergessen wollte. An dieser einsamen, hochgelegenen Stelle hatte er, ohne die Kosten zu scheuen, einen geschmackvollen Pavillon, oder ein Lusthaus erbaut, in welchem er auch zuweilen in der Nacht schlief, um seine astronomischen Beobachtungen vorher recht in Ruhe anstellen zu können. Denn die Astronomie war seine Leidenschaft, oder sein Steckenpferd, dem er alle seine Stunden widmete, die er seinen Rathsgeschäften, oder seinem ziemlich ausgebreiteten Handel entziehen konnte. Auf dem Lusthause befand sich daher ein kleines Observatorium, mit den nöthigen Instrumenten versehen, und hier verweilte er oft in langen klaren Winternächten bis zum Morgen, um den Mond, oder die Gestirne zu belauschen..." (Ludwig Tieck: Die Vogelscheuche)"
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