Die Figur des Wachtmeisters Jakob Studer ist in unserem Lande beinahe so berühmt wie sein englischer Kollege Sherlock Holmes oder Georges Simenons Kommissar Maigret.
Er ist ein eigensinniger Kriminalpolizist, dieser Brissago rauchende Wachtmeister Studer, einer, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und einer, der ungewöhnlich viel Verständnis für gestrauchelte Existenzen hat. Nach "Wachtmeister Studer" (1936) und "Die Fieberkurve" (1938) löst Studer in "Der Chinese" (1939) seinen dritten Fall, den Fall "der drei Atmosphären"...
Glausers Romanen merkt man an, dass der Autor weiss, wovon er spricht, dass er immer wieder eigene Erlebnisse verarbeitet. Und er schlägt einen mit eindringlichen Milieustudien und packenden Schilderungen der sozialpolitischen Situation in seinen Bann.
Friedrich Glauser (1896 ? 1938) gilt als einer der ersten deutschsprachigen Krimiautoren. In Wien wurde er als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizers geboren. Als Vierjähriger verlor er seine Mutter, zu seinem Vater hatte er zeitlebens ein gespanntes Verhältnis. Das Sich-Einfügen in gesellschaftliche Normen war nicht Glausers Sache. Bereits in frühen Jahren überwarf er sich mit allen Autoritäten, die ihn "zurechtzupfen" wollten. 1918 liess ihn sein Vater entmündigen. Ab da führte Glauser ein unstetes, ruheloses Leben, u. v. a. als Fremdenlegionär, Hotelportier, Kohlegrubenarbeiter, Gärtner. Er war morphiumsüchtig, weshalb er immer wieder in Heilanstalten interniert wurde. Die "Wachtmeister Studer"-Krimis schrieb er in seinen letzten drei Lebensjahren.
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Wachtmeister Studer
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