""Der Desaster-Club" spielt Ende des 18. Jahrhunderts. In der Umgebung des Philosophen und Empiristen Bickle häufen sich im Lauf des Jahres diverse Katastrophen und führen ihn zu der Einsicht, dass die Ideen über Katastrophe, Debakel, Unglück, Unfall, Desaster oder Fiasko noch nicht ausreichend geordnet sind. Der Gelehrte ruft den Desaster-Club ins Leben. Dessen Mitglieder sitzen zusammen und reden ununterbrochen. Doch ihre Kommunikation ist mehr ein Parlando als ein wechselseitiges Gespräch über das Schicksal, die Vorbestimmung und leibliche Genüsse. Kontrastiert von den beschriebenen Sinnesfreuden entwickeln die Figuren eine verbindliche Theorie der Katastrophe.
Ingomar von Kieseritzky umkreist erneut das in seinem Werk vorherrschende Grundmotiv: der Spleen und die Marotte als die eigentlichen Triebfedern des Menschen. Die Sprache des Schriftstellers ist unverwechselbar: Kieseritzky jongliert mit Wortbedeutungen, streift das Erotische, häuft Fremdwort auf Fremdwort und führt immer wieder ein absurdes Wissenschaftskauderwelsch vor."
Ingomar von Kieseritzky, 1944 in Dresden geboren, war Requisiteur am Goetheaneum Dornach und Buchhändler in West-Berlin und Göttingen. Seit 1971 lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in Berlin. Romane, Erzählungen und über 100 Hörspiele. Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Compagnons und Concurrenten" (SDR/DLR Berlin 1996). Weitere Hörspiele: "Aus dem Seelenleben höherer Tiere oder Der Grimmroll" (DKultur 2006) - "Schöne Künste" NDR 2009) - "Traurige Therapeuten" (SWR 2010) - "Blindprobe (WDR 2010).
🔥 Hörspiel des Monats Juni 1985
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