Ein barbarischer Mord erschüttert Paris. Im Hinterhof eines Hauses in der Rue Morgue wird der zerschmetterte Körper einer Frau gefunden, gleichzeitig entdeckt man die verstümmelte Leiche ihrer Tochter im Kaminschacht der gemeinsamen Wohnung. Die Anwohner haben nicht nur die Todesschreie der Opfer gehört, sie behaupten, die Stimme eines weiteren Franzosen und die unartikulierten, schrillen Laute eines Ausländers gehört zu haben, über dessen Nationalität sie sich allerdings nicht einig sind. Der junge, verarmte Adelige C. August Dupin nimmt sich des Falles an. Er behauptet von sich, die Gedankengänge anderer Menschen nachvollziehen zu können und aus vielen Einzelbeobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Polizei verdächtigt den mit Dupin befreundeten Bankangestellten, der der alten Dame drei Tage zuvor eine größere Summe überbracht hatte. Aber es wurden weder Wertsachen noch Bargeld entwendet, es fehlt also ein Motiv. Dupin sammelt systematisch alle Informationen und verblüfft die Polizei mit der Behauptung, daß der Doppelmord in der Rue Morgue nicht die Tat eines Menschen war
Diese 1841 erschienene Erzählung begründet den modernen Detektivroman.
Es geht Poe nicht nur um die spannende Darstellung eines ungewöhnlichen Mordfalls, sondern auch um die Exemplifikation einer Denkmethode, die schließlich zur Lösung führt. Relevant ist dabei Poes Stellung zwischen Rationalismus und romantischer Imagination: beide Aspekte des menschlichen Denkens sind zur Lösung des Falles unabdingbar. Auguste Dupin wurde zum ersten Serienhelden der Detektivliteratur.
hoerspielTIPPs.net:«Man wird sich vielleicht etwas über diese seltsame Inszenierung wundern, aber der Vertonung liegt ein Theaterstück von Jörg Michael Koerbl zu Grunde, was die etwas eindimensionale Atmosphäre erklärt. Leider wurde das Ganze nur wenig hörgefällig auf Band gebracht, dafür gibt es aber viel Tiefgängiges in den Gesprächen zwischen Poe und Dupin, dass man in anderen Umsetzungen nicht findet. Trotzdem würde ich das Stück nicht unbedingt empfehlen, da gibt es durchaus Besseres.»
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