In seinem Buch „Was für ein schöner Sonntag!“ beschreibt Jorge Semprún die Ankunft polnischer Juden im KZ Buchenwald. Diesen Text kontrapunktiert der Komponist Juan Allende-Blin mit Musik, Geräuschen und einem Gedicht von Samuel Beckett.
„Sie drängten sich im Schneeregen aneinander, im eisigen Nebel dieses Tages. Kein Laut drang aus ihrer strauchelnden Masse. Nur manchmal hörte man das Geräusch einer Herde. Das Geräusch einer eingepferchten Herde, die mit ihren Hufen auf den Pflastersteinen eines Marktplatzes klappert.“
So beschreibt Jorge Semprún die Ankunft einer Gruppe von polnischen Juden im Konzentrationslager Buchenwald. Diesen schlichten und gerade deshalb ergreifenden Text macht der Komponist Juan Allende-Blin zum Ausgangspunkt für sein Hörspiel „Monolog / Dialog“.
Juan Allende-Blin, geboren 1928 in Santiago de Chile, kam 1951 nach Deutschland und lebt heute als Komponist in Essen. Er komponiert Instrumentalwerke, Ballette und radiophone Collagen. In seinen Schriften beschäftigt er sich insbesondere mit der Musik des Exils. Für sein Hörstück „Rapport sonore“ (WDR/CERM) erhielt er 1983 den Karl-Sczuka-Preis.
Ursendung: 26.01.2024
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 26.01.2024
📥
Link zum Download
...