⏰ 73 Min.
🎬 Regie:
Karl Bruckmaier
🛠 Bearbeitung:
Karl Bruckmaier
🎼 Musik:
mapstaition,
Arial Sharat,
Mathias Kom
🎤 Mit:
Alexander Kluge,
Karl Bruckmaier,
Katja Bürkle,
Helga Fellerer,
Johannes Herrschmann,
Stefan Merki,
Meinhard Prill und
Oskar Negt,
Hannelore Hoger,
Sandra Hüller und
Monika Manz
Zu den wichtigsten literarischen Referenzen im Werk des Erzählers und "Orientierungsarbeiters" Alexander Kluge zählt Johann Peter Hebel (1760 - 1826). In "Der Stein in der Tasche" tritt Hebel nun aus dem Schatten nach vorne, denn einer seiner Texte - "Denkwürdigkeiten aus dem Morgenland" - stellt Ausgangs- wie Endpunkt dieses Hörstücks dar. Neben Kleist und Kant, denen Kluge in den letzten Jahren Bücher gewidmet hat, scheint Hebel hier als Praktiker der Aufklärung auf, einer, der ohne Arg nach Nutzanwendungen des abstrakten Denkens sucht. Und wäre das nicht ein wünschenswerter Typus Intellektueller, der in Zeiten von zwei blutigen Konflikten am Rande Europas, von menschengemachter Bedrohung des Klimas, von Unfrieden in der demokratisch verfassten Gesellschaft, bereit ist, nach Auswegen zu suchen, an die sonst niemand zu denken wagt. Statt Konfrontation geht es in "Der Stein in der Tasche" um Ausgleich, Zuhören, Abwägen. Weit wird ausgeholt in kosmische Räume, nur um von dort und aus fernster Vergangenheit auf uns Menschen der Gegenwart zu blicken, die wir von einer anderen Art Eiszeit existentiell bedroht sind als unsere biologischen Vorfahren vor 20.000 Jahren. Wir waren damals nur wenige - und haben überlebt, weil wir in Sprache und Intellekt Werkzeuge entwickelt haben, welche die Katastrophe abwenden halfen: Ein Hörspiel der Hoffnung, der kleinen Wunder.
Alexander Kluge, geb. 1932, Filmemacher, Schriftsteller, Drehbuchautor, bildender Künstler und Philosoph.
🔥 Hörspiel des Monats April 2024
Ursendung: 21.04.2024
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 19.04.2024
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