Die junge Marie Gurth wird am 1. September 1953 ermordet. Ihr mutmaßlicher Mörder, Hans Arbogast, im darauffolgenden Prozess zu lebenslänglicher Haft verurteilt, bei einer Wiederaufnahme des Verfahrens 1969 allerdings freigesprochen.
Als Arbogast 48-jährig das Gefängnis verlässt, das er mit 32 Jahren betreten hatte, kehrt das Leben nur langsam in ihn zurück. Die Pathologin Katja von der Ostberliner Charité ahnt, dass ihn mit Marie etwas besonderes verbunden haben muss. Marie, die Hans Arbogast vor 16 Jahren ermordet haben soll, was er bestreitet. Auf den Fotos von Maries Leiche sieht Katja, dass sie glücklich war, als sie starb. Katja kennt sich mit Leichen aus. Sie will herausfinden, was damals tatsächlich passiert ist und fährt mit Arbogast zu den Orten im Schwarzwald, wo Marie und er für nur wenige Stunden aufeinandergetroffen waren.
Die Frage nach seiner Schuld ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Auch Thomas Hettche beantwortet sie nicht. In eindringlichen Szenen rekonstruiert er einen beunruhigenden Kriminalfall, erzählt ein Stück deutscher Justiz- und Nachkriegsgeschichte aus den Jahren 1953 bis 1969, zwischen Schwarzwald und Tessin, Frankfurt und Ostberlin. Ein Vertreter für Billardtische, dem das Zuchthaus in vierzehn Jahren zur zweiten Haut wird, Publizisten, Anwälte, eine Gerichtsmedizinerin aus dem Osten - sie alle sind in den Fall verstrickt und werden in diesem Hörspiel zu neuem Leben erweckt.
hoerspielTIPPs.net:«Das Hörspiel lebt von dem realen Hintergrund und wird durch ihn erst richtig interessant. Irgendwo liegt die Produktion zwischen Doku und Krimi. Sie besticht durch die detaillierte Entwicklung der Historie des Falles.»
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 03.04.2004
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 18.05.2022
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