Familienvater Schmidtke wird kurz vor seiner Pensionierung freigesetzt. Die gut ausgebildete Tochter Lydia sucht Arbeit und findet keine. Der Sohn André funktioniert noch am besten, er hat eine gut gehende Arztpraxis.
Ein namenloser Mann in der U-Bahnstation wird für die Familie zum Katalysator für alles Ungesagte. Seine Fragen bringen das familiäre Geflecht ins Wanken und die Beteiligten dazu, ihre Sehnsüchte zu artikulieren. Die um Glück und Authentizität kämpfenden Familienmitglieder taumeln dabei von einer schrägen bis tragikomischen Situation in die nächste.
Der Autor enthüllt in seiner temporeichen Mikroszenenfolge geschickt die Unzulänglichkeiten und Eitelkeiten der Menschen sowie ihre Versagensängste. Zugleich skizziert er das Lebensgefühl einer wohlhabenden Schicht, die jetzt ihren Antrieb verliert.
Andreas Jungwirth, geboren 1967 in Linz, hat verschiedene Theaterprojekte realisiert und Hörspiele verfasst, unter anderem ´Der Mann, der nicht töten kann´, ´Im Tosen der Stadt´, ´Madonnenterror´. Sein Theaterstück ´Schwarze Mamba´ wurde 2006 am Thalia-Theater Hamburg uraufgeführt. Jungwirth lebt seit 1995 in Berlin.
hoerspielTIPPs.net:«Andreas Jungwirth erzählt eine Geschichte, die den gesellschaftlichen Niedergang am Beispiel der Familie Schmidtke beschreibt. In dieser wirren, abstrusen aber vor allem auch bitterbösen und destruktiven Produktion muss der Hörer durch einige Täler schreiten. Man kann hier nicht von "guter Unterhaltung" sprechen, dafür zieht einen das Stück zu sehr nach unten.
Das Hörspiel kommt in einem der seltsamen Geschichte angepasstem Setting daher. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber es erfüllt den Zweck.
Das Stück setzt Akzente -vielleicht keine positiven - aber es wirkt und transportiert seine Geschichte.»
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