Eine kastrierte Leiche wurde in der Straße "Am Millerntor" gefunden. Der Tote -ein junger Mann- lag auf dem Rücken. Die helle Jeanshose schien komplett in Blut getaucht worden zu sein. Kommissar Dobranski geht es bei der Suche nach dem Mörder buchstäblich an den Kragen: "Die Schlinge schnitt in mein Fleisch. Es war ein Gefühl, als hätte jemand eine Handvoll Eis in meine Kehle gekippt. Meine Augen würden gleich wie überreife Trauben aus ihren Höhlen springen. Ich zappelte und schmeckte Blut. Der Sauerstoffmangel ließ mein Bewusstsein schwinden. Wie ein Lichtball, der immer kleiner und dunkler wurde. Ich verreckte im stählernen Griff des Riesen. In einer Postfiliale."
hoerspielTIPPs.net:«Mit "Der falsche Franzose" legt ein alter Bekannter sein erstes Werk in dieser Reihe vor. Ex-Gabriel-Burns-Autor Raimon Weber erzählt hier eine bluttriefende Geschichte, die sehr gut zum eher derben Image des Kommissars passt. Natürlich lässst man aber auch, neben dem härteren Grundplot, auch die für diese Reihe typischen - eher leichten - Elemente nicht vermissen. Hier gibt es beispielsweise ein Wiederhören mit Oma Else, die sehr gelungen in den Fall eingebunden wird.
Auch wenn diese Elemente dem Ganzen eine eher leichte Note geben, wirken sie dennoch hier in der eher ernsten Grundgeschichte nicht deplatziert. Im Gegenteil, gerade der Kontrast macht hier die Sache richtig interessant.
Bei den Sprechern gibt es - natürlich - ein Wiederhören mit einigen alten Bekannten, aber auch ein paar neue Stimmen. Das Ensemble ist im Großen und Ganzen recht ausgewogen und verkörpert, soweit es Geschichte und Rahmen zulassen, die Figuren recht glaubwürdig.Von den Gästen hat hier Rüdiger Schulzki den bleibensten Eindruck hinterlassen, weniger angetan war ich von Robert Missler als Jean-Pierre - beides ist allerdings auch durch die Art, wie die Rollen hier grundsätzlich angelegt wurden, bedingt. Während Schulzki eine eher ernsthafte Figur bekommen hat, muss sich Missler hier mit der etwas zu überdrehten Titelrolle herumschlagen.
Nichts sonderlich Neues gibt es bei der musikalischen Ausgestaltung. Wie immer greift man ins Archiv und nutzt mehr oder weniger bekannte Melodien, um die Handlung zu untermalen. Das ist grundsätzlich kein Problem, wäre zum einen nicht der etwas merkwürdige Stilmix, zum anderen passt nicht jede eingesetzte Musik zum jeweiligen Handlungsverlauf.
Etwas besser hingegen ist die Vergeräuschung, bei der keine störenden Mängel auffallen.
Mal wieder ein herber Fall für Kommissar Dobranski, der in Punkto Härte schon vergleichbar zur vorherigen Episode steht. Allerdings ist der Klamauk-Faktor deutlich niedriger, so dass auch die Fans, denen die letzte Folge etwas zu "drüber" war, hier wieder auf ihre Kosten kommen dürften.»
📚 andere Folgen von
Kommissar Dobranski
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 16.06.2009
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