Seit Beginn der 2020er-Jahre sind wir im Krisenmodus: Pandemie, Kriege, Umweltkatastrophen. Der Klangkünstler Götz Naleppa verarbeitet das Gefühl permanenter Bedrohung in einer düsteren Komposition.
In einem Gedicht von 1861 zeichnet Emily Dickinson die Hoffnung als einen Vogel. Ein „Federding“, das in unserer Seele hockt, dort Lieder ohne Worte singt und vor allem eines niemals tut: aufgeben. Dieses Gedicht wird zum Ausgangspunkt für ein klingendes Suchbild. Düstere Klangelemente vermischen sich mit Auszügen aus einem Hörspiel von 1988: „Cake Walk oder Eine Reise in die Anarchie“. Darin zeichnet Rudolf Lorenzen das Aufbäumen einer bürgerlichen Gesellschaft, deren Zeit bereits gekommen ist.
Götz Naleppa, geboren 1943, lebt als Regisseur und Klangkünstler in Berlin. Bis 2008 war er Redakteur für Klangkunst beim Deutschlandradio Kultur. Zusammen mit Hanna Hartman erhielt er 1998 den Prix Europa für „Geräusche des Monats“. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Jukebox“ (2022) ? die Komposition wurde mit dem Silver Award des New York Festivals 2022 in der Kategorie Sound Art ausgezeichnet.
Ursendung: 15.11.2024
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.11.2024
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