Der Schauplatz ist Paris, die Zeit: die Nacht vom 29. zum 30. Mai 1958, als General de Gaulle unter dem Druck eines Militärputsches in Algerien von dem damaligen Präsidenten der Französischen Republik den Auftrag erhielt, an die Spitze einer neuen Regierung zu treten. Aber das innere Thema dieses dramatischen Berichtes, der wahre und erfundene Ereignisse schildert, ist an keine Zeit und an keinen Ort gebunden. Er handelt von der stets aktuellen Notwendigkeit zu politischer Entscheidung und politischer Verantwortung.
General de Gaulle trifft André Malraux, mehrere Erzähler berichten von verschiedenen Orten der Stadt. Fiktiver Held des Stücks ist der junge Journalist Pierre Grange, der in seiner Tasche eine Namensliste trägt, die General de Gaulle als Drahtzieher des Putsches entlarven würde. Keine Zeitung will die Liste drucken. Auf diesen Journalisten wartet seit Stunden ein junger Algerier, im Ärmel ein Stilett.
Alfred Andersch (1914–1980) war Mitglied der Gruppe 47, arbeitete als Rundfunkredakteur und Publizist, schrieb Hörspiele, Romane, Erzählungen und Reisebilder.
Ursendung: 30.05.1960
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