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Der Fremde

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Albert Camus, hr 1961


Camus hat in seinem Roman "Der Fremde" den Lebensbericht eines Mannes aufgezeichnet, der unter dem Einfluss der glühenden Sonne Nordafrikas, ohne zwingendes Motiv, einen Mord begeht. Es ist ein sinnloses Verbrechen, fast ein Zufall, aber es liefert ihn der Maschinerie der Justiz aus.

Sein ganzes bisheriges Leben tritt gegen ihn in den Zeugenstand und klagt ihn an: als "Fremden", der außerhalb der konventionellen Gesellschaftsordnung, außerhalb der menschlichen Bindungen steht. Seine "indifférence", seine Gleichgültigkeit gegenüber der Mutter, der Geliebten, der Arbeit, ja selbst gegenüber dem Todesurteil ist Ausdruck einer Fremdheit, die den Menschen in die Sinnlosigkeit, in die Absurdität führt. Die Idee, dass Handlungen ohne Grund passieren und dass Ereignisse keine Bedeutung haben, bedroht die rationale Ordnung von Gesellschaften. Das Gerichtsverfahren steht für den Versuch einer irrationalen Welt Rationalität auf zu zwingen.


Albert Camus, geboren 1913 in Mondovi (Algerien). Studium der Philosophie. Schauspieler, Journalist, Lehrer und Schriftsteller. 1942 schloss er sich der französischen Résistance an, von 1944-47 war er Chefredakteur der Zeitung "Combat" und Verlagslektor bei Gallimard. Er gilt als einer der bedeutendsten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts. 1957 erhielt er für sein episches, dramatisches, philosophisches und publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. Camus starb am 4. Januar 1960 bei einem Autounfall nahe Villeblevin, Frankreich.

Ursendung: 16.10.1961

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 05.01.2020

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