""Die beiden, Mutter und Tochter, leben und sprechen in ihrer Abgeschiedenheit wie in einem Garten, in dem viele menschliche Wucherungen wachsen, gedeihen, wieder verderben. Die Struktur (des Hörspiels) ist einem Sonett ähnlich, und ich habe sehr darauf geachtet, dass Angriff und Abschied, laut und leise, Verbund und Hader, dann wieder Versöhnung, diatonisch folgen. Mutter und Tochter fordern sich heraus, haben keine Scheu voreinander. Sie sind eingehüllt in Schmerz und Begehren, doch insgeheim scheint die Trauer zu siegen. Das Kind, das noch unerfahren ist, hätte nichts dagegen, wenn es mit der Mama vom Haus in die Tiefe spränge. Es käme, seiner Vorstellung nach, wieder in den warmen Leib zurück, in den Himmel. Kinder sind uns lange Zeit überlegen, bis sie eben nicht mehr Kinder sind. Darin steckt viel Grausamkeit, die für uns kaum auszuhalten ist.""
Günter Herburger geboren 1932 in Isny/Allgäu, studierte Philosophie und Sanskrit in München und Paris. Er lebte und arbeitete in verschiedenen Berufen in Frankreich, Spanien, Nordafrika und Italien. Herburger publizierte Romane, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele, Fernsehdrehbücher sowie literatur- und gesellschaftskritische Beiträge. Er ist Mitglied des PEN und lebt heute als freier Schriftsteller in München.
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