Der Spion Harry Boone wird von Beirut nach Kairo versetzt. Dort erfährt er von einem Friedensmarsch gläubiger Moslems aus aller Welt mit dem Ziel Jerusalem. Initiiert hat ihn Bilal, der junge Muezzin mit der charismatischen Stimme, der Tag für Tag vom Minarett der Kairoer Kit Kat-Moschee zum Gebet aufruft. Vor allem die USA und Israel zeigen sich sichtlich beunruhigt. Unterdessen versuchen die Islamisten, Bilals Bewegung umzupolen und ihr eine radikale Richtung zu geben. Sie erhoffen sich, damit den verhassten Saudis Probleme zu schaffen. Ein CIA-Spezialist will den Friedensmarsch stoppen und die Ermordung Bilals durch Islamisten lancieren. Boone soll ihm dabei helfen. Das Schreckensszenario, das CIA und der israelische Botschafter in Kairo vor Boone auszubreiten versuchen, fordert Boone zu eigenen Initiativen heraus. Der Tag der geplanten Pilgerfahrt rückt immer näher und die Verunsicherung unter den Gläubigen wächst. ´Der Gesang des Muezzin´ ist nicht nur ein spannender Spionagefall. Das Hörspiel setzt sich ebenso mit der politischen Instrumentalisierung vermeintlicher Gefahren aus Nahost auseinander.
hoerspielTIPPs.net:«Percy Kemp legt hier nicht nur einen der üblichen Spionagethriller vor, die Story hat auch ordentlich Tiefgang und zeichnet ein sehr reales Bild der Politik und Gesellschaft im Nahen Osten. Die Geschichte verliert sich allerdings zu Anfang etwas in Kleinteiligkeiten, die für den Plot nicht wirklich wichtig sind. Hier wäre ein etwas gradliniger Verlauf sicherlich der Hörbarkeit zu Gute gekommen.
Gegen Ende nimmt die Qualität der Geschichte noch mal zu. Allerdings ändert sich der Erzählstil im Finale etwas, was dann doch sehr gehetzt wirkt.
Die Umsetzung ist weitestgehend gut gelungen, ein bisschen nervt allerdings die immer wiederkehrende gleiche Gebetszeile Bilals, da hätte etwas Abwechslung gut getan.
Lichtpunkte sind die Sprecher, insbesondere Hans-Peter Hallwachs macht gibt hier eine glänzende Vorstellung ab.
Ein Hörspiel mit Höhen und Tiefen in einer soliden, wenn auch nicht makelfreien Umsetzung. Die Geschichte an sich ist allerdings auf jeden Fall ein Ohr wert.»
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