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Der Herr der Ringe

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von J. R. R. Tolkien, SWF - WDR 1992


""In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit ..." Beim langweiligen Korrigieren von Examensarbeiten kritzelte im Jahr 1930 ein Professor für Angelsächsisch namens John Ronald Reuel Tolkien diesen Satz arglos auf ein weißes Blatt Papier und ahnte nicht, was er damit in Bewegung setzte. Bilbo Beutlin hieß das zwergenähnliche Wesen, das da in einer Höhle hauste und es sich bei Pfeifenkraut und täglich sechs Mahlzeiten gut gehen ließ. Wie Bilbos geruhsames Leben eines Tages aus den Fugen gerät und der kleine Wicht in eine Abenteuerreise mit Zwergen, Zauberern und Drachen befördert wird, erzählt Tolkien in seinem für Kinder und Jugendliche geschriebenen Märchen "Der kleine Hobbit" (1937). Mit der monumentalen Roman-Trilogie "Der Herr der Ringe", die ursprünglich nur als Fortsetzung des heiteren Kinderbuches gedacht war, verließ Tolkien die vergleichsweise drollige Welt des "Kleinen Hobbit" und ließ ihren ernsten Hintergrund sichtbar werden: Aus dem Material einer in Jahrzehnten gewachsenen Privat-Mythologie schuf er ein Supermärchen für Erwachsene. Ein Leben lang hatte der Universitätsprofessor Tolkien jede freie Minute darauf verwendet, ein mythologisches Utopia zu erfinden, eine Gegenwelt, verlegt in eine vorhistorische Zeit, da die Kontinente noch eine andere Form besaßen als heute und von archaischen, inzwischen ausgestorbenen Wesen bewohnt werden - von Elben, Zwergen, Zauberern, Orks, Trollen, Baumwesen und anderen Geschöpfen. Frodo Beutlin nun, der Neffe Bilbos, macht sich auf in eine Welt, die ungleich böser, aber auch perfekter und ausgetüftelter ist als die des "Kleinen Hobbit". Ihm, der doch wie sein Onkel nichts mehr als ein geruhsames Leben und eine dampfende Pfeife schätzt, ist es auferlegt, ein ganzes Zeitalter, das aus den Fugen geraten ist, wieder ins Lot zu bringen. Ein zauberkräftiger Ring, geschmiedet von einer bösen Macht, hat die Harmonie von Mittelerde zerstört und stiftet, wo er auftaucht, Mißgunst, Ärger und Streit. Herrscher werden zu grausamen Tyrannen, wenn sie in seine Nähe kommen, Menschen zu garstigen bösartigen Geschöpfen, wenn sie ihn zu oft aufsetzen, und ein Krieg, der das Schicksal des Kontinents besiegeln soll, steht unmittelbar bevor. Frodos Aufgabe ist es, "das Ding" wieder dorthin zu bringen, wo es geschmiedet wurde, und zu vernichten. Seine Reise zum Schicksalsberg wird zur Odyssee durch eine versunkene Welt mythologischer Geschöpfe, eine Reise auch in die tieferen Kammern unserer Gehirne, wo vielleicht der eine oder andere Drache noch schlummernd einen Schatz bewacht, den wir längst verloren glaubten.

Teil 1 - Ein festlicher Abschied

In Hobbingen herrscht große Aufregung: Herr Bilbo Beutlin von Beutelsend lädt anläßlich seines einhundertundelften Geburtstags das ganze Dorf zu einem riesigen Fest ein. Wieder einmal ein Anlaß, über Bilbo und seine Sonderbarkeiten zu tratschen - seine legendäre Reise vor vielen Jahren, seinen Reichtum, seine ewige Jugend ... Gandalf, der Zauberer, trifft ein und eröffnet das Fest mit einem phantastischen Feuerwerk. Doch einmal mehr läuft bei Herrn Bilbos Fest alles anders als gewohnt: Bilbo will wieder auf Reise gehen, und da er gewöhnliche Abschiede langweilig findet, verschafft er sich einen sensationellen Abgang - vor den Augen der Festgesellschaft löst er sich in Luft auf.

Teil 2 - Der Ring bleibt bei Frodo

Auf der ersten Reise hatte Bilbo einem glitschigen Geschöpf namens Gollum einen Zauberring abgenommen, der seinen Träger unsichtbar macht. Gandalf tadelt ihn, daß er sich bei seinem Fest wieder einmal mit Hilfe des Rings einen pompösen auftritt verschafft hat. Der Ring sei für solche Späße zu gefährlich und diesmal müsse er ohne ihn auf Reisen gehen. Alles Sträuben hilft nichts: Bilbo muss den Ring seinem Neffen Frodo Beutlin überlassen. Und der ahnt nicht, daß damit das Schicksal des Zeitalters in seine Hände gelegt ist.

Teil 3 - Der Feind regt sich

Dreizehn Jahre nach Bilbos Aufbruch kehrt Gandalf ins Auenland zurück. Immer hat das Erscheinen des Zauberers eine besondere Bedeutung, und diesmal gilt sein Besuch Frodo. Schnell muß Frodo einsehen, daß die Jahre seines gleichmäßigen Hobbit-Alltags gezählt sind. Gandalf erzählt ihm von der Macht des Ringes und seiner Gefährlichkeit. Sauron, der dunkle Herrscher von Mordor, habe vom Wiederauftauchen des Rings erfahren und strecke nun seine gierigen Hände wieder nach ihm aus. Mit seiner Hilfe kann er ganz Mittelerde in seine Gewalt bringen. Frodo begreift, daß er das Auenland verlassen muß.

Teil 4 - Hinaus in die Welt

Heimlich bricht Frodo in der Nacht mit seinen Freunden Sam und Pippin zur Fahrt ins Ungewisse auf. Am nächsten Tag erblicken sie in der Ferne ein grausiges Geschöpf: einen Schwarzen Reiter. Sie wissen jetzt, daß sie verfolgt werden. Als am Abend wieder ein Schwarzer Reiter erscheint, spürt Frodo die Kraft Mordors von ihm ausgehen und die Versuchung, den Ring aufzusetzen. Doch unverhofft erscheint Hilfe: Elben, freundliche lichte Waldwesen kommen des Weges und treiben den Reiter in die Flucht.

Teil 5 - Eine Nacht unter Elben

Auf einer Lichtung werden die drei Gefährten von Elben bewirtet und erleben eine paradiesisch schöne Nacht. Gildor, der elb, warnt Frodo vor den Schwarzen Reitern und ermahnt ihn, sich zügig nach Bruchtal zu begeben. Am nächsten Morgen sind die Elben fort. Frodo möchte seine Freunde nicht weiter der Gefahr aussetzen, doch Sam und Pippin bestehen darauf, bei ihm zu bleiben, und so ziehen sie zu dritt weiter. Aber bald geraten sie wieder in Bedrängnis: Am Stockbach taucht ein Reiter auf.

Teil 6 - Verschwörung der Freunde

Auf ihrer Flucht vor den Schwarzen Reitern gelangen die Hobbits auf Bauer Maggots Hof. Maggot berichtet, daß einer der Reiter sich nach Frodo erkundigt habe. Am nächsten Tag treffen sie Merry, und damit ist die Gruppe komplett. Als sie abends in Krickloch ankommen und Frodo noch immer so tut als habe er ein Geheimnis, verraten die Gefährten ihre ´Verschwörung´: Schon lange seien sie durch himmlisches Spionieren in die wahren Hintergründe der Reise eingeweiht und nichts könne sie von der Fahrt abbringen. Damit steht fest, daß sie zu viert nach Bruchtal ziehen.

Teil 7 - Süße Gastfreundschaft

In einer verzauberten Flußgegend geraten Merry und Pippin in die tödliche Umklammerung einer lebendigen Weide. Gerade noch rechtzeitig kommt Tom Bombadil des Weges und befreit die Eingeschlossenen. Er nimmt die Gefährten mit in sein Haus, wo Goldbeere sie empfängt und auf Köstlichste bewirtet. Der Aufenthalt bei Tom und Goldbeere ist so erquickend, daß sie noch einen Tag dableiben. Doch kaum sind sie wieder aufgebrochen, werden die Freunde auf den Hügelgräberhöhen in einen tückischen, bösartigen Nebel getaucht.

Teil 8 - Ein Waldläufer kommt ins Spiel

Frodo findet sich im Innern eines Grabes wieder und sieht seine Freunde, wie zur Hinrichtung geschmückt, in der Hand des Grabunholds. Wieder kommt ihnen Tom Bombadil zu Hilfe. Den weiteren Weg aber müssen sie ohne ihn schaffen. Im Gasthaus zu Bree treffen sie einen seltsamen Menschen: Streicher, den Waldläufer. Sie sind sich nicht sicher: Ist er Freund oder Feind? Glücklicherweise bringt ihnen der Wirt einen Brief von Gandalf, in der er ankündigt, die Hobbits leider erst in Bruchtal treffen zu können


Vorstellung im OhrCast

Ursendung: https://www.ardaudiothek.de/sendung/j-r-r-tolkien-der-herr-der-ringe-fantasy-hoerspiel-klassiker/12197351/

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 07.01.1992


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