Als stinklangweiligen lahmen Engel hat der Oberteufel Füt bezeichnet. Warum bringt er ihm keinen Nachschub für die Hölle? Es findet sich niemand? Füt soll endlich einmal seine listigen Augen aufsperren. Dieser Jan Bibijan, der sein Haar nicht kämmt, der Tiere quält, die Schule schwänzt und nun sogar noch seinen Eltern davongelaufen ist, der wäre doch genau der Richtige! Also los, ab durch die hohle Weide und hinauf auf die Erde. Jan Bibijan kommt gerade singend übers Feld, die schwarze Krähe im Visier, die auf der Weide sitzt und krächzend davonfliegt, als er versucht, sie zu treffen.Soviel Unheil die beiden zunächst auch anrichten, für Füt ist es kein leichtes Spiel mit Jan, bis ihm die Idee mit dem Kopf des tönernen Jungen vor der Werkstatt des Töpfermeisters Godjilan kommt. Kaum sind die Köpfe ausgetauscht, denkt Jan Bibijan über nichts mehr nach und fliegt mit ihm in die Tiefe eines Abgrunds, geradewegs auf die Mitte der Erdkugel zu...
Der bulgarische Schriftsteller Elin Pelin, (1877 /Bajlowo - 1949 /Sofia), ging nach einer Ausbildung zum Lehrer und einem Jahr Unterricht in seinem Geburtsort 1901 als Bibliothekar an die Universitätsbibliothek nach Sofia. Hier erfand der gebürtige Dimitar Iwanow Stojanow sein später berühmtes Pseudonym (pelin = bulg. für Beifuß). Pelins Arbeiten - Gedichte, Kurzgeschichten und Novellen - spiegeln die bäuerliche und ländliche Atmosphäre des alten Bulgariens. Ab 1910 war er für sechs Jahre Direktor für besondere Sammlungen der Bulgarischen Nationalbibliothek sowie Herausgeber einer Reihe von Periodika, unter anderem der Kinderzeitschrift "Weseluschka". Seine Geschichten um Jan Bibijan begeistern bis heute große und kleine Leser.
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