Spurlos verschwindet Schrimpf, biederer Familienvater, in Jogginganzug und Sandalen beim Zigarettenholen. Und genauso überraschend taucht er nach anderthalb Jahren wieder auf. Doch erinnern kann er sich an nichts. Verleger Sperber wittert eine Riesenstory und sichert sich sofort die Rechte für den mysteriösen Fall. Bettina Heidorn, seine Mitarbeiterin, soll als ´persönliche Rundumbetreuung´ Schrimpfs Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Noch einmal geht sie mit ihm den Weg vom Zigarettenautomaten nach Hause ab. An einer Stelle stutzt er. Und an diesem Punkt steht auch das Haus der alten Kallenbach, die vorgibt Schrimpf am Abend seines Verschwindens in ihr Haus gelockt zu haben.
hoerspielTIPPs.net:«Eine richtig interessante und ungewöhnliche Krimistory hat sich Konrad Hansen da erdacht. Weniger die Tatsache, dass der Plot sich darum dreht, die Zeit eines Gedächtnisverlustes zu rekonstruieren - das gab es ja schon öfter, aber die Details, die dabei zu Tage treten, sind doch im Genre ein wenig untypisch. Das wird den ein oder anderen Krimipursiten vielleicht etwas stören, ist aber in jedem Fall eine Abwechslung und führt den gesamten Fall zumindest nicht ad absurdum.
Ob die Macher der ´Edgar Allan Poe´-Serie dieses Hörspiel kannten, als sie die dortige Titelrolle mit Ulrich Pleitgen besetzt haben, entzieht sich meiner Kenntnis, es wäre aber durchaus eine Vermutung wert. Denn so wie er diese Figur hier anlegt, ist das wirklich erstklassig. Das gesamte Gefühltschaos, in dem sich Protagonist Schrimpp sich befindet, transportiert Pleitgen perfekt in der Stimme.
Auch in der übrigen Besetzung gibt es Leistungen, wie man sie von den jeweiligen Sprechern erwarten darf. Sie sorgen dafür, dass dieses Hörspiel durch die Dialoge lebendig wirkt.
Wesentlich mehr, gibt es denn auch nicht zu hören, gerade mal eine ganz spärliche Kulisse versorgt das Hörspiel. Allerdings braucht diese Geschichte auch nicht wirklich mehr, um glaubhaft dargestellt zu werden.
Wer Krimis mag und sich von der ein oder andren Grenzüberschreitung nicht abschrecken lässt, dem sei ´Der Jäger´ ans Herz gelegt. Ein spannender, gut konstruierter Krimi, der für richtig gute Unterhaltung sorgt.»
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WDR-Kriminalhörspiel
Ursendung: 01.01.1996
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