Er war Ripley schon in der Bar aufgefallen, der Junge, der ihm dann auf seinem Heimweg folgte.Er nannte sich Billy Rollins und war Amerikaner. Und er schien sich auf seltsame Weise für Tom Ripley zu interessieren, neugierig zwar, aber keinesfalls aufdringlich, eher mit leiser Sympathie. Dann entdeckt Ripley durch einen Zeitungsartikel zufällig Billies wahre Identität. Es handelt sich um den 16jährigen Frank Pierson, der nach dem Tod seines Vaters, eines millionenschweren Lebensmitteltycoons, von zu Hause fortgelaufen ist und jetzt in Frankreich offenbar die Bekanntschaft von Tom Ripley sucht. Der Millionärssohn hat seinen Vater umgebracht, so sagt er jedenfalls, und er möchte nun von Ripley erfahren, wie man damit leben kann. Allerdings gibt es für einen Mord keinerlei Anzeichen, es scheint eher, daß der Junge sich dies alles nur einbildet, zumal er sich von seinen Vater mißverstanden fühlte und ihm indirekt die Schuld gibt, von Teresa, seiner Freundin verlassen worden zu sein. Ripley, der so etwas wie ein väterlicher Freund für den Jungen wird, versucht, ihn von seinen Schuldgefühlen abzulenken. Gemeinsam machen sie eine Reise nach Berlin.
Inzwischen hat die Familie Franks älteren Bruder Johnny zusammen mit einem Privatdetektiv nach Europa geschickt. In Paris, wo Ripley für Frank einen gefälschten Paß besorgt, entdecken sie die beiden. Ripley und Frank können unerkannt nach Berlin entkommen. Dort allerdings wird der Junge entführt. Die Kidnapper fordern von der Familie Lösegeld. Ripley setzt sich mit dem Privatdetektiv, der immer noch in Paris ist, in Verbindung und bietet an, das Lösegeld in Berlin zu übergeben. Bei der Lösegeldübergabe tötet Ripley einen Kidnapper. Seine Spur führt ins Berlin der Schwulen- und Tranvestitenszene. Dort findet Ripley schließlich die anderen Kidnapper und es gelingt ihm, Frank zu befreien. Die Turbulenzen um Frank haben ihn allerdings von der Überzeugung, seinen Vater ermordet zu haben, nicht abgebracht. Ripleys Bemühungen waren vergeblich. Er will es ein letztes Mal versuchen, indem er Franks Wunsch, ihn nach Hause zu begleiten, um seine Familie kennenzulernen, nachgibt. Dort, in Maine, allerdings geschieht ein furchtbares Unglück...
Patricia Highsmith (eigentlich Mary Patricia Plangman), am 19. Januar 1921 in Fort Worth/Texas geboren, wurde von ihrer Grossmutter grossgezogen. Ihre Eltern liessen sich neun Tag vor ihrer Geburt scheiden. Nach dem Studium der Anglistik (mit Nebenfach Latein) arbeitete sie in verschiedenen Jobs. Ihre erste Veröffentlichung 1945 war eine Kurzgeschichte. Ihre erste Romanveröffentlichung "Strangers on a Train" 1950 wurde zum grossen Erfolg. Populär wurde von 1955 an Tom Ripley, die Hauptfigur fünf ihrer Romane, ein fröhlicher, völlig gewissenloser Mörder. 1963 zog Highsmith nach Europa, zuerst nach Frankreich, dann 1981 ins Tessin. 1995 starb sie in einem Krankenhaus in Locarno.
📚 andere Folgen von
Mr. Ripley
Ursendung: 07.10.1991
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 10.01.2021
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