Auch ein König kann dienen – Manasseh da Costa, sephardischer Jude und ‚König der Schnorrer´ im prosperierenden London des 19. Jahrhunderts, dient auf seine Art: In voller Übereinstimmung mit dem Talmud lebt er, klug und mit einem guten Mundwerk ausgestattet, im Bewusstsein, dass der Schnorrer dem frommen Juden dazu verhilft, seine wichtigste religiöse Pflicht zu erfüllen, nämlich Gutes zu tun. Somit wird er – der Schnorrer – zum Gönner, ja zum Wohltäter des Spenders. Und als solcher ist da Costa nicht zu übertreffen, selbst, als er schließlich seinen Meister findet, der ihm die Tochter abschnorrt.
Israel Zangwill, 1864 in London geboren, als ´Kind des Ghettos´ (auch Titel eines seiner Romane) in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Verteter eines liberalen Judentums, bald akzeptierter und assimilierter Literat (Romane, Erzählungen, Reden, Essays). "Der König der Schnorrer" (1894) blieb Zangwills größter Erfolg. Er starb 1926.
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