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Der König und sein Dieb

ein Hörspiel von Rolf Schneider, Rundfunk der DDR 1959


⏰ 55 Min.

🎬 Regie: Helmut Hellstorff

Meisterdieb Christian Andreas Käsebier, nach 600 Diebstählen in Prag gefasst und nach österreichischem Recht zum Tode verurteilt, wird, da er Preuße ist, auf Ersuchen Friedrich II. ausgeliefert und wartet seit 9 Jahren auf der königlich-preußischen Festung Stettin auf die Hinrichtung. Eines Tages wird er zu Friedrich II. befohlen. Denn zwischen Österreich und Preußen ist Krieg ausgebrochen. Die preußischen Truppen haben zwar Prag eingeschlossen, aber das widersteht trotz Hungersnot seinen Belagerern, und zu alledem rückt die kaiserliche österreichische Armee in bedrohliche Nähe. Ein Zweifrontenkrieg wäre Preußens Niederlage. So bietet Friedrich II. dem Meisterdieb einen Handel an: Käsebier, der doch Prag wie seine Westentasche kenne, solle die Stadt stehlen und dafür Freiheit und Geld bekommen. Er habe sich nur einzuschleichen, den Vorposten Zeichen zu geben und die Stadt durch Feuerlegen und dergleichen für die Kapitulation bereitzumachen. - Käsebier willigt ein. Doch in Prag angekommen, macht er genau das Gegenteil, er informiert Prinz Karl von Lothringen, der schon zur Übergabe Prags entschlossen war, vom Heranrücken der österreichischen Armee. Friedrich II. verliert die Schlacht bei Kolin gegen die Österreicher. Prinz Karl, sich als Retter von Prag preisend, möchte sich den Ruhm, Friedrich II. geschlagen zu haben, nicht mit einem Dieb teilen. Er lässt Käsebier, den er vorsichtshalber gefangen gehalten hatte, wieder frei und sichert ihm Hilfe zu bei seinem Vorhaben, Friedrich II. inkognito aufzusuchen. Käsebier, als kaiserlicher Offizier im Parlamentärsauftrag verkleidet, berichtet Friedrich II. von der vereitelten Übergabe Prags und wartet seine Reaktion ab, die ihm aber wieder nur den Tod verheißt. Käsebier macht sich unbemerkt und auf Nimmerwiedersehen davon, Friedrich II. eine Nachricht mit seiner wahren Identität hinterlassend.

Christian Andreas Käsebier, 1709 in Halle geboren, 1777 auf einem Gut in Sachsen gestorben, war als Meisterdieb bekannt. Die Intervention in Prag ist historisch verbürgt und dank Egon Erwin Kisch wieder aus der Vergessenheit geholt. Die Geschichtsschreibung Friedrich II. hatte kein Interesse an der Verbreitung des Coups.



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