Am einsamen Strand von East Felpham wird die Leiche eines Mannes in Badebekleidung gefunden. Er wurde erwürgt und sein Gesicht ist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Sein Auto und seine Kleidung sind verschwunden. Es gibt keinerlei Spuren des Mörders am Tatort. Inspektor Parker von Scotland Yard ermittelt bald die Identität des Toten. Während er die Theorie vom verschmähten Liebhaber als Mörder verfolgt, entwickelt Lord Peter Wimsey dagegen die viel interessantere Variante vom genialen Maler, dessen jahrelange Demütigung sich in einer gräßlichen Gewalttat entlädt. Nur eine Version kann sich wirklich abgespielt haben.
Dorothy Leigh Sayers (1893-1957), geboren als Tochter eines Pfarrers und Schuldirektors aus altem englischen Landadel, war eine der ersten Frauen, die an der Universität ihres Geburtsorts Oxford Examen machte. Sie wurde Lehrerin in Hull, wechselte dann aber für zehn Jahre zu einer Werbeagentur. 1926 heiratete sie den Hauptmann Oswald Atherton Fleming. Als Schriftstellerin begann sie mit religiösen Gedichten und Geschichten. Ihre über zwanzig Detektivromane, die sich durch psychologische Grundierungen, eine Fülle bestechender Charakterstudien und eine ethische Haltung auszeichnen, sind inzwischen in die Literaturgeschichte eingegangen. Dorothy L. Sayers gehört mit Agatha Christie und P. D. James zur Trias der großen englischen Kriminalautorinnen. 1950 erhielt sie in Anerkennung ihrer literarischen Verdienste um den Kriminalroman den Ehrendoktortitel der Universität Durham. Dorothy L. Sayers starb 1957 in Witham/Essex.
hoerspielTIPPs.net:«Der erste Fall aus der Reihe ´Krimisommer mit Lord-Peter´ zeigt gleich, dass dieser Detektiv seinen ´großen Rivalen´ in nichts nachsteht. Inhaltlich gibt es an der Story kaum etwas zu meckern, im Gegenteil: Hier wird das bekannte Spiel ´Die Polizei weiß alles, der Detektiv weiß es besser´ sehr interessant dargestellt.
Auch der Aufbau, in dem zu Anfang bereits Lord Peter viele Einzelheiten des undurchsichtigen Mordes nur aufgrund der Zeitungsmeldung kombiniert, ist etwas anderes und weiß nicht nur ob dieser Tatsache zu gefallen.
Dass die Erzählerin gerne mal die Dialoge unterbricht, ist ja bei diesen MDR-Krimiserien Gang und Gäbe, allerdings hat man sich bei dieser Serie deutlicher zurückgehalten, als es in späteren Jahren der Fall sein sollte. In dieser Folge stört es eigentlich nur in der Anfangssequenz, in der die Insassen des Zugabteils beschrieben werden, da wäre eine - gerne längere - Erzählpassage zu Beginn besser gewesen, als hier hinter jedem zweiten Satz, die Erzählerin zu Wort kommen zu lassen. Hat man diese Hürde hinter sich, darf man sich auf ein sehr schönes Detektivhörspiel freuen.
Wer auf klassische Detektivgeschichten steht, sollte an dieser Folge bzw. der Serie nicht vorbeigehen.
»
📚 andere Folgen von
Lord Peter
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 07.07.2002
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.08.2003
...