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Der Pleitejazz

ein Hörspiel von Paul van Ostaijen, WDR 2007


Der ´Pleitejazz´ ist ein Filmskript, das einzige übrigens, das die DADA-Szene hervorgebracht hat. Obwohl - oder weil - es um 1919 in Berlin entstanden ist, bedient das Skript sich einer radikal modernen und das heißt zeitgenössischen Bildersprache: Montagetechniken, jähe Schnitte, harte Kontraste - die Geschichte ist linear angelegt, aber sie wird nicht linear erzählt. Die Musik, in dem Fall: die Entdeckung des in Europa noch nahezu unbekannten Jazz (mehr noch: die Entdeckung des Jazz als Geräuschmusik), ist integral. Die Bilder, die Ostaijen in seinem Text entwirft, sind geradezu aufgeladen mit Klang. Der kühnen formalen Struktur entspricht eine inhaltliche Sensibilität: Hypernervös und sehr wachsam registriert Ostaijen die Verwerfungen seiner Zeit: eine Staatskrise, die sich zum Staatsbankrott auswächst, die Hoffnungen auf eine Revolution, die niedergeschossen werden und die nur ästhetisch sublimiert, nämlich gebannt in die Form des Jazz, überleben und sich nur so gegen die Truppen der Konterrevolution durchsetzen.

Der gebürtige Antwerpener Paul van Ostaijen (1896-1928) ist der große niederländisch/belgische Dichter der Moderne. Bereits 1916 hat er zu einer völlig eigenständigen Sprache gefunden: ´Music Hall´, sein erstes Werk, ist strikt urban und international orientiert. Die narrative Struktur des Werkes soll die Lebenswelt der Großstadt selbst sein. Oktober 1918 landet er in Berlin. Er nimmt an den Aktivitäten der DADA-Gruppe teil. Ostaijen kehrt 1921 nach Belgien zurück. Mit ´Pleitejazz´ schreibt Ostaijen Ende 1919, Anfang 1920 einen Schlüsseltext jenes aufgewühlten Berliner Jahres



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