Ein überfüllter Zug und keine Reservierung, zwei Männer und nur ein Sitzplatz. So beginnt bei Karl-Heinz Bölling der Kampf ums Dasein. Man könnte den Sitzplatz teilen, zeitweise, während der eine
aufs WC oder der andere zum Imbiss verschwindet. Man kann den Konflikt notfalls auch bis Hannover durchstehen. Doch jeder will den Platz besitzen und besetzen. Der Ältere sichert sich die älteren Rechte hilfsweise mit seinem Mantel. Dafür hat der Jüngere einen Waschbären mit Mobiltelefon und vor allem Karin, mit der man gar keinen Sitzplatz braucht, um glücklich zu sein.
Karl-Heinz Bölling, geboren 1947 in Dortmund-Aplerbeck, gelernter Klempner und Installateur, war Fabrikarbeiter und Taxifahrer, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er gehört zu den produktivsten Hörspielautoren der Bundesrepublik.
hoerspielTIPPs.net:«In diesem Leben werde ich wohl keinen Fan-Schal von Karlheinz Bölling kaufen müssen. ´Der Sitzplatz´ ist das zweite Hörspiel aus seiner Feder, dass ich mir gönne und das mich ebenso wie meine Erstberührung (Der Polizist) überhaupt nicht überzeugt hat.
Dabei fing es so angenehm an. Zwei Männer streiten sich um einen Sitzplatz im Zug. Es hatte was von ´Zwei Herren im Bad´ und versprach eine originelle Geschichte zu werden. Leider legt Herr Bölling dann den Schalter um. Irgendwann regiert nur noch der Wahnsinn. Eine Skurilität sonders Gleichen bemächtigt sich dem Stück. Es wäre nicht weiter schlimm, könnte das Stück noch wenigstens etwas über den Humor retten. Daran fehlt es aber gewaltig.
Leider kann ich hier nur empfehlen wegzuhören, auch wenn es schade um den vielversprechenden Anfang ist.»
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