⏰ 83 Min.
🎬 Regie:
Kurt Reiss
🎤 Mit:
Paul Bildt,
Maria Wimmer,
Hans- Christian Blech,
Herbert A. E. Böhme,
Gisela von Collande,
Karen Hültmann,
Albert Florath,
Heinz Klingenberg,
Heinz Klevenow,
Bernhard Minetti,
u. v. a.
Das Hörspiel rekonstruiert das Geschehen um den Dichter Gerhart Hauptmann in den Jahren 1945/46, der auf dem "Wiesenstein" im schlesischen Agnetendorf lebte. Während eines Sanatorium-Aufenthaltes im Februar 1945 erlebte der 83jährige die Vernichtung Dresdens durch die alliierten Bomber.
Seine "Dresdenklage" wurde von der Nazipropaganda missbraucht. Mit der Besetzung Schlesiens durch die Rote Armee begann die Vertreibung der schlesischen Einwohner. Gerhart Hauptmann wurde in diesen Tagen für sie ein Symbol der letzten Hoffnung. Zwei Tage vor seiner Ausweisung stirbt er am 6. Juni 1946. Ein Sonderzug brachte den Leichnam Gerhart Hauptmanns aus Schlesien quer durch Deutschland zur Ostseeinsel Hiddensee, wo der Dichter am 28.Juli 1947 begraben wurde.
Erich Kuby, am 28.6.1910 in Baden-Baden geboren, war Verlagsangestellter, Soldat und seit 1947 Chefredakteur der Zeitschrift "Der Ruf". Er war tätig als Journalist, Dramatiker, Roman-, Drehbuch- und Hörspielautor. Erich Kuby engagierte sich in den 1960er- Jahren in der Studentenbewegung. Er schrieb zahlreiche Hörspiele wie unter anderem "Der Gang durch den Wald" (1956). 1991 erschien seine Chronik der Geschichte der Bundesrepublik "Mein ärgerlichstes Vaterland". Die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte er in Venedig, wo er am 10.9.2005 starb.
Gerhart Hauptmann, am 15. November 1862 im schlesischen Ober-Salzbrunn geboren, gilt mit seinen Dramen "Vor Sonnenaufgang" (1889), "Das Friedensfest" (1890), "Die Weber" (1893), "Der Biberpelz" (1893) und vielen anderen als der bedeutendste deutschsprachige Vertreter des Naturalismus. Er erhielt 1912 den Nobelpreis für Literatur. Er starb im Juni 1946 in Schlesien.
Gerhart Pohl, geboren am 9. Juli 1902 in Schlesien, arbeitete als Moderator bei den ersten Radiosendern in Deutschland, erhielt jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsolzialisten Berufsverbot. Er verfasste Romane, Essays und war ein Mitarbeiter Gerhart Hauptmanns. Seine besonderen Werke sind der Roman "Fluchtburg" (1955) und das Erinnerungsbuch an Gerhart Hauptmanns letzte Tage in Schlesien "Bin ich noch in meinem Haus?" (1953). Gerhart Pohl starb 1966 und wurde in einem Ehrengrab in Berlin-Zehlendorf beigesetzt.
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