Michael Ende hat neben seinen Romanen auch wunderschöne Bilderbücher geschrieben. Nach "Das kleine Lumpenkasperle" und "Das Traumfresserchen" vertonte der MDR drei weitere dieser Bilderbücher - mit der Musik von Franz Bartzsch und vielen, vielen Schauspielern.
"Wozu bist du überhaupt da?" fragte eines Tages die Fliege den Teddybär Washable. Der Junge dem er gehörte, brauchte ihn schon lange nicht mehr, und als Washable nichts einfiel, schimpfte ihn die Fliege einen Dummkopf. Aber das ließ der alte Bär nicht so einfach auf sich sitzen! Er kletterte von der Fensterbank und machte sich auf die Suche nach einem Sinn, in der Geschichte "Der Teddy und die Tiere".
"Warum", so fragt der Willi seinen betagten Onkel Eduard, "warum nur, Onkel, hast du einen so großen, langen, weißen Bart?" Was Onkel Eduard seinem Neffen auf diese Frage antwortet, dass ist so poetisch wie witzig. Klar, dass Willi darauf eine zweite Frage aus dem Ärmel zieht, und dann noch eine dritte und noch eine noch eine, bis der Onkel dem wilden Reimen ein Ende setzt - für heute jedenfalls, in "Lirum, Larum Willi Warum".
"Im Lande Hule-Sule, zehntausend Tagesreisen weit, da gibt es eine Schule für Ungezogenheit. Da prahlt und protzt man, da motzt man und trotzt man, und wer dort am lautesten tobt, wird sehr von den Lehrern gelobt" Alles wird auf den Kopf gestellt: Für Schreien Toben, Schmatzen und Schmutzigsein gibt es hier gute Noten und der Lehrer ist erst zufrieden, wenn ihm seine Schüler so richtig auf der Nase herumtanzen, in: "Die Rüpelschule".
hoerspielTIPPs.net:«Drei Geschichten von Michael Ende hat der mdr für die kleinsten Hörer als Hörspiel produziert. Dabei hat man den Text nicht sonderlich bearbeitet, sondern die Vorlage recht getreu umgesetzt. Das bedingt, dass gerade in der ersten Geschichte der Erzähler mehr zu tun hat, als es in einer reinen Hörspielbearbeitung üblich ist. Er muss hier sogar Hinweise geben, welche Figur gerade welchen Satz gesagt hat und unterbricht so sämtliche Dialoge. Das mag für die jüngsten Hörer vielleicht sinnvoll sein, stört aber den Hörfluss schon ziemlich.
Dies ist bei den anderen Geschichten weniger eklatant, da diese etwas gefälliger aufgestellt sind, "Die Rüpelschule" ist ohnehin eine reine Erzählung.
Man bindet hier ein großes Sprecherensemble, wobei das Gros hier nur wenige Sätze zu sagen hat. Die Hauptarbeit tragen die Erzähler. Dazu kommen in "Der Teddy und die Tiere" Klaus Manchen als Teddy Washable und in "Lirum Larum, Willi Warum" Wolfgang Völz und Alexander Weber. Die Leistungen sind gut, wenngleich man hier auch schon etwas bemüht ist, der eigentlichen Zielgruppe zu gefallen.
Auch die Inszenierung ist entsprechend stimmig. Die Kompositionen von Franz Bartsch geben der Produktion eine sehr bezaubernde Atmosphäre.
Eine schöne Produktion - allerdings eher für die jüngsten Ohren. Die Geschichte dürfte zwar auch größeren Kindern und auch Erwachsenen gefallen, allerdings ist die Inszenierung für diese schon etwas gewöhnungsbedürftig.»
Ursendung: 30.09.2007
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