Logo

hoerspieltipps.net


Diese Seite benötigt zum Aufbau technische Cookies. Infos dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Schimmelreiter

ein Hörspiel von Theodor Storm, Rundfunk der DDR 1986


Dort, wo heute Windenergieräder Schatten in die Landschaft werfen, siedelte Theodor Storm im 18. Jahrhundert eine Novelle zwischen heidnischem Aberglauben, gesellschaftlichen Machtspielen, Naturgewalt und dessen Bändigung, seinen "Schimmelreiter" an. Ein "gespenstischer Reiter" erscheint in dieser berühmten Novelle den Einwohnern und Reisenden Nordfrieslands. Ein Zeichen für Gefahr, für drohendes Unheil, munkelt man – ein Zeichen für Gottversuchen. Hauke Haien und Ole Peters sind Gegenspieler und buhlen um das einflussreiche Amt des Deichgrafen, das nach der Tradition "natürlich" nur dem reichsten Grundbesitzer zusteht, keinem Emporkömmling. Hauke Haien gelingt es mit Hilfe seiner zukünftigen Frau, dieses Amt zu erlangen. Von nun an ist er zu erleben in der Rolle eines visionären, ambivalent-heroischen Mannes, einzig seinen innovativen Ideen verpflichtet. Sein Widerpart, Ole, ist geleitet von tradierten Standesinteressen und weiß damit das Volk auf seiner Seite.

hoerspielTIPPs.net:
«""Der Schimmelreiter" gehört aufgrund seiner spröden Figuren zu meinen Lieblingsgeschichten. Werner Buhss, der für Bearbeitung und Inszenierung verantwortlich zeichnete, habe ich auch schon mehrfach für sein gutes Händchen, norddeutsche Geschichten füs Ohr zu komponieren, loben dürfen. Vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch, vielleicht hatte es die Produktion auch schwer, weil die dreißig Jahre jüngere Fassung von Titania Medien, die ich vor zwei Jahren hören durfte, schon einen sehr guten sehr guten Eindruck hinterlassen hat, aber diese Umsetzung hat mich nur bedingt überzeugt. Obwohl sie auch mit einer Spielzeit von 90 Minuten daherkommt, wirkt diese Produktion etwas unvollständig. Die Schwerpunkte, die Buhss wählt, erklären das Werden Hauke Haiens meines Erachtens nicht ausreichend. Damit wirkt das Glanze etwas unfertig und ist am Ende nur bedingt schlüssig.
Die Umsetzung wirkt dazu auch merkwürdig sperrig. Man spart - nicht ungewöhlich für eine Rundfunk der DDR-Produktion - mit Kulissen und Atmosphären. Dafür setzt man ungewöhnlich lange Pausen, die den Erzählfluss immer wieder ins Stocken geraten lassen.

Schade, die Rahmenbedingungen - Tolle Geschichte, vielversprechender Bearbeiter und Regisseur, tolle Sprecher - deuteten auf eine großartige Produktion hin, das Ergebnis bleibt leider hinter seinen Möglichkeiten zurück."»

Ursendung: 25.01.1986


...





Unterstützen Sie hoerspieltipps.net.
Haben Sie einen Fehler auf dieser Seite gefunden? Haben Sie Anmerkungen, Änderungswünsche zur dieser Präsentation des Hörspiels?
Schicken Sie mir eine Mail mit einem kurzen Hinweis. Vielen Dank!