Die Befristeten
Science Fiction - ein Hörspiel von Elias Canetti, WDR 1966
Elias Canetti hat sich zeit seines Lebens mit der Frage des Todes befaßt, dessen Beleidigung seiner Existenz er nicht hinnehmen wollte. Wieder und wieder, sei es in seinen Essays oder seinen Aufzeichnungen, rennt er gegen diese Tatsache des Lebens an, die, wie er meint, Ursache allen menschlichen Leidens sei.
In seinem Stück "Die Befristeten" versucht er dem Tod wenigstens die eine Spitze zu nehmen: seine Unberechenbarkeit und konstruiert eine Gesellschaft, in der das Todesdatum eines Menschen seit der Geburt bereits feststeht und jedem im Vorhinein ein bestimmtes Maß Leben zugesprochen worden ist, das er sich nun also nach Gutdünken einteilen und verwalten kann. Entstanden ist eine Art schwarzes Paradies, dessen kalte Ordnung jedes Leben erstickt. Die Namen sind verschwunden und durch die Zahl ersetzt, an der man das Lebensalter erkennen kann, und die Zeit wird zu einem Kapital, mit dem man in den Beziehungen kalkuliert. Offen bleibt, welcher Gott - welche Macht - hinter dieser Gesellschaft die Einteilungen vornimmt, also über Leben und Tod entscheidet.
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