Ein sarkastischer Abgesang auf die deutsche Literatur, ein Amoklauf gegen Künstlerkollegen des 19. Jahrhunderts, in den Worten des Autors ein "lyrisch-dramatisch dramatisches, musikalisch-malerisch pathetisches, phantastisches orgiastisches, Ton-, Bild- und Wortmysterium": Die Blechschmiede.
Das unspielbare Lesedrama, 900 Druckseiten stark, weit über hundert Rollen umfassend, von Arno Holz 1902 veröffentlicht, wurde von Klaus M. Rarisch, der in dem ungewöhnlichen Werk "viele Möglichkeiten radiophonischer Ausdrucksmittel intuitiv vorweggenommen" sah, auf knapp 90 Hörspielminuten und 37 Rollen verdichtet. Holz, einer der Wegbereiter des Naturalismus war einerseits sensibler Lyriker, andererseits sarkastischer Kritiker. In Die Blechschmiede wettert er gegen das Kulturpathos der Gründerzeit, wehrt sich gegen die Verehrung des "Kunstgreises Goethe", setzt sich aber auch ideologiekritisch mit der zeitgenössischen Politik und Gesellschaft auseinander.
Arno Holz (1863–1929), deutscher Dichter und Dramatiker, Begründer und Theoretiker des Naturalismus. 1887–1900 Zusammenarbeit mit Johannes Schlaf. Schillerpreis (1885). Werke, u. v. a. Revolution der Lyrik (1899), Traumulus (1904), Phantasus (1898, 1924/25).
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