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Die Brandung von Setubal

ein Hörspiel von Günter Eich, NDR-BR-hr 1957


⏰ 75 Min.

🎬 Regie: Fritz Schröder-Jahn

🎼 Musik: Johannes Aschenbrenner

🎤 Mit: Catarina de Ataide: Elisabeth Flickenschildt
Rosita, ihre Zofe: Gustl Halenke
Pedro, Catarinas Diener: Hermann Lenschau
Die Mutter des Camoes: Tilla Durieux
Ojao, Diener des Camoes: Eric Schildkraut
Felipe, Wirt: Josef Dahmen
Frau des Wirtes: Charlotte Kramm
Hofmarschall: Gerhard Bünte


Seit dreißig Jahren lebt die wunderliche Hofdame Dona Caterina in der Verbannung. Einsam sucht sie Trost im Rotwein und lauscht der Brandung von Setubal. Aber ihre Liebe zu dem portugiesischen Dichter Camoes hat den Tod des Geliebten überdauert, der vor zehn Jahren an der Pest gestorben ist. Er, der sie in seinen Gedichten Natercia nannte, ist lebendig geblieben für diese Frau, die nicht an eindeutige Realitäten glauben will. So macht sie sich auf, sammelt Indizien für die Existenz Camoes´ und stellt sie gegen die Beweise seines Todes. Als sie schon meint, gewonnen zu haben, greift die Pest auch nach ihr und bringt die Gewißheit. Der Tod ist eine Wirklichkeit, an der kein Zweifel möglich ist.
Eich hat dem Hörspiel als Motto die Wendung ´daran glauben müssen´ vorangestellt. Sterben und Glaubenmüssen bedingen sich. Erst die Wirklichkeit des Todes gibt uns Gewähr, daß unser Leben mehr ist als Täuschung.


Günter Eich, am 1.Februar 1907 in Lebus/Mark Brandenburg geboren, zog 1922 mit seiner Familie nach Leipzig, wo er am Nikolai-Gymnasium das Abitur machte. Er studierte Sinologie in Berlin und veröffentlichte - teils unter Pseudonym - ab 1927 erste Gedichte und Texte. 1932 brach er sein Studium ab und wurde freier Schriftsteller. Er begann, Hörspiele für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten zu schreiben. Im 2. Weltkrieg diente er als Kraftfahrer und Funker bei der Luftwaffe. 1943 gingen bei einem Luftangriff auf Berlin fast alle seine Manuskripte verloren. Nach dem Krieg veröffentlichte er weiterhin Gedichte, Prosa, Drehbücher, vor allem aber Hörspiele. 1963 übersiedelte er nach Salzburg, wo er am 20. Dezember 1972 nach langjähriger Krankheit starb. 1952 bekam Eich für "Die Andere und ich" den "Hörspielpreis der Kriegsblinden", 1968 wurde er mit dem Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

hoerspielTIPPs.net:
«Günter Eich nimmt sich hier ordentlich Raum um seine Prämisse in ein Hörspiel zu packen. Die langschweifigen Texte sind zwar stilistisch wertvoll, können jedoch nicht verbergen, dass der gelungenen Form kein ebenbürtiger Inhalt gegenübersteht.

Hier wäre etwas weniger mehr und sinnvoller gewesen, um den Hörer an diese Produktion zu fesseln.

Was diesen jedoch packt, sind die Sprecher: Allen voran Elisabeth Flickenschildt, die die Rolle der Protagonistin in all ihren Facetten perfekt auszufüllen weiß. Eine erstklassige Leistung, neben der es alle anderen Sprecher - trotz guter Leistungen - schwer haben.

Die Umsetzung ist wie man es für den Stoff und den Jahrgang erwarten kann, eher ruhig. Einzelnen Geräusche, die man immer mal wieder einstreut, sind zwar nicht immer gelungen, stören aber das Gesamtbild kaum.

Eigentlich ein sehr ansprechendes Hörspiel, dass vielleicht etwas zu lang geraten ist und sich der Inhalt darin etwas verliert. Dennoch allein wegen der großartigen Elisabeth Flickenschildt ist diese Produktion zu empfehlen.
Allein wegen der Protagonistin»


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