In der französischen Provinzstadt Viorne ist ein Mord geschehen: Eine Frau wurde umgebracht, danach zerstückelt, die Leichenteile hat man Stück für Stück von einem Viadukt herab auf vorüberfahrende Züge geworfen. Nach und nach werden sie, über ganz Frankreich verstreut, gefunden. Nur der Kopf bleibt verschwunden.
Nicht wer den Mord begangen hat, sondern warum er begangen wurde, interessiert die Autorin in dieser in Dialogform geschriebenen Erzählung. Ein Befrager versucht in Gesprächen mit dem Wirt, dem Ehemann und der Mörderin selbst, diesem Geheimnis nachzuspüren. Dabei enthüllt sich eine Welt, in der mehr geschwiegen als geredet und mehr verdrängt als gelebt wurde.
Marguerite Duras wurde 1914 in Saigon geboren. Während des Krieges war sie Mitglied der Résistance. Ihre Romane und Erzählungen belegen wichtige Stationen zeitgenössischen Schreibens. Sie starb 1996 in Paris.
hoerspielTIPPs.net:«Ein vielversprechendes Hörspiel, das leider nur wenig halten kann. Die drei recht langen Verhöre sind weniger für den tatsächlichen Kriminalfall interessant, einzig wächst beim Hörer ein Bild vom Umfeld, in dem Opfer, Täter und Zeugen lebten. Das mag aufgrund des realen Hintergrundes im Regelfall genügen. Hier ist es mir allerdings etwas zu wenig. Denn das Interesse über die extrem lange Spielzeit hierdurch aufrecht zu halten gelingt kaum.
Dazu agieren aber auch die Sprecher zu emotionslos. Sicherlich ist die Vorlage nicht geeignet, Grundlage für eine schauspielerische Glanzleistung zu sein und alle Facetten des Könnens darzustellen. Dennoch passiert mir hier diesbezüglich einfach zu wenig, zumal es keine weiteren Elemente in diesem Hörspiel gibt, die dies etwas kompensieren würden.
Schade, aber von der ´englischen Geliebten´ hätte ich mir deutlich mehr versprochen.»
...