Die Romandichtung Hermann Brochs vom Sterben des römischen Dichters Vergil stellt eine unendliche Annäherung an die Grenze des Lebens dar. Sie beschreibt überwiegend in einem inneren Monolog die letzten 18 Stunden im Leben des Verfassers der "Aeneis" von der Ankunft des siechen Dichters in Brundisium bis zum Verschwinden "jenseits der Sprache" und vollzieht sich in vier Stufen (Wasser - die Ankunft, Feuer - der Abstieg, Erde - die Erwartung, Äther - die Heimkehr). Heinz von Cramer hat aus diesem monumentalen, alle Dimensionen sprengenden Sprachkunstwerk ein "Meer von Sprache" (Heinz von Cramer) gemacht. Er erweist sich mit dieser subtilen "Sprechsymphonie" erneut als Meister der Hörspiel-Metamorphose.
Hermann Broch wurde am 1. November 1886 als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten in Wien geboren und ist am 30. Mai 1951 als Emigrant in New Haven, USA. gestorben. Er wechselte 1928 vom Textilfabrikanten zum Schriftsteller, studierte Mathematik, Philosophie und Psychologie. Seine Hauptwerke sind: "Die Schlafwandler" (Trilogie, 1931-1932) - "Der Tod des Vergil" (Roman, 1945) - "Die Schuldlosen" Roman in 11 Erzählungen (1950) sowie "Hofmannsthal und seine Zeit" (Essay, 1951).
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