⏰ 50 Min
🎬 Regie:
Ulrich Lampen
Übersetzung:
Liselotte Julius
Redaktion:
Peter Liermann
Dramaturgie:
Peter Liermann
Technische Realisierung:
Helmut Becker,
Julia Kümmel
Regieassistenz:
Stefanie Lorey,
Christoph Müller,
Wolfgang Binder
🛠 Bearbeitung:
Norbert Jochum
🎼 Musik:
Sabine Worthmann
🎤 Mit:
Edgar M. Böhlke,
Wotan Wilke Möhring,
Reinhard Bock,
Matthias Haase,
Wolfgang Höper,
Walter Renneisen,
Udo Schenk,
Reinhart von Stolzmann,
Eva Gosciejewicz,
Susana Fernandes-Genebra,
Rudolf Kowalski
Eine Dame kommt aufs Revier, um mit Detective Steve Carella zu sprechen. Der ist nicht da, also wartet sie. Carella sei schuld am Tod ihres Mannes, sagt sie. Und damit das Warten nicht so langweilig wird, behauptet sie, in ihrer Tasche eine Flasche mit Nitroglyzerin zu haben, und zückt einen Revolver.
Die Einheit von Raum und Zeit, das ist schon eine fast klassisch zu nennende Theatersituation. Das zähe Warten auf dem Polizeirevier wird zu einem gezielten Lauern auf den ersten Fehler. Und als ein Versuch, die Frau zu überwältigen, scheitert, gerät die kühle Routine der Polizisten ins Wanken. Es besteht kein Zweifel, daß die Frau es ernst meint, denn sie hat ohne zu zögern einen ihrer Kollegen niedergeschossen.
Als Salvatore A. Lombino wurde der Autor (1926-2005) in New York City geboren - unter seinem Künstlernamen Evan Hunter veröffentlichte er ab 1952 erste Kurzgeschichten und Romane, bevorer unter dem Pseudonym Ed McBain 1956 mit "Cop Hater" ("Polizisten leben gefährlich") den ersten Band seiner Reihe von Kriminalromanen um das "87. Polizeirevier" veröffentlichte, die ihn weltberühmt machte. Mit dieser Serie veränderte er die Kriminalliteratur maßgeblich. Er eliminierte den klassischen Helden zugunsten gleich eines ganzen Polizeireviers mit gut einem Dutzend Gesetzeshütern. Es sind ganz gewöhnliche Polizisten, mit sehr individuellen Zügen und zum Teil problematischen Privatleben, die in der fiktiven Metropole Isola ihren Dienst tun. Das Aufklären von Verbrechen wird geschildert als alltägliche Routinearbeit. Durch die Ermittlungen in Kombination mit den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Hilfsmitteln wie Spurensicherung, Labor und Gerichtsmedizin werden die Täter in der Regel überführt. Der klassische "Police Procedural", der Polizeiroman, war geboren. Bis zu McBains Tod 2005 erschienen über fünfzig Bände des "87. Polizeireviers" - insgesamt schrieb der Autor etwa 120 Romane (verkauft in mehr als 100 Millionen Exemplaren), hinzu kommen noch zahlreiche Drehbücher (u.a. verfasste er für Hitchcock das Drehbuch zu dem Filmklassiker "Die Vögel"), Theaterstücke und Kinderbücher.
hoerspielTIPPs.net:«Ed McBains ´87. Polizeirevier´ ist wohl die Grundlage für viele Geschichten, vom ´Großstadtrevier´ bis zu NYPD Blue´. Seine Storys sind solide Krimithriller, in denen die gut gezeichneten Charaktere einer New Yorker Polizeiwache, mehr als nur den Rahmen für die Geschichte bilden, sondern hierin stark involviert sind.
So ist es auch bei der ´lästigen Witwe´, die die Wache in dieser Produktion in Atem hält. Ohne großes Vorgeplänkel geht es hier in die Handlung über und der Hörer erlebt eine recht spannende Geiselnahme nahezu in Echtzeit.
Die Umsetzung der gesamten Serie ist Ulrich Lampen sehr gut gelungen und allein diese wegen dieser guten Reihe, ist ein bisschen schade darum, dass man das Konzept der Sommerkrimiserie nicht mehr weiterverfolgt hat.»
📚 andere Folgen von
87. Polizeirevier
Ursendung: 02.07.2006
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