Albert La Balle, Landarzt im Ruhestand, und Bernard Rumeaux, ehemals Vertreter französischer Winzerinteressen im internationalen Weinhandel, haben sich auf einer Weinverkostung kennengelernt und beschlossen, ihr geliebtes Vaterland auf ihm gemäße Weise zu feiern: mit einer Degustation, einer wahren ´Probe aufs Exempel´. Denn Bernard ist für seine Nase und seine unbestechlichen Geschmacksnerven, die noch jeden Tropfen identifiziert haben, ebenso berühmt wie Albert für seine einzigartige Sammlung exquisiter Kräuterschnäpse und Liköre. Wird der Meisterdetektiv tatsächlich alle Schätze, die Alberts Keller zu bieten hat, entlarven? Wird er jedes Kräutlein, jedes geheimnisvolle Ingredienz herausschmecken können? Es sieht ganz danach aus. Und nach jeder Probe scheinen sich die Männer mehr ins Herz geschlossen zu haben. Amüsiert verfolgt Bernard nebenbei Alberts eigenwillige Art von Länderkunde, deren Kern in der Idee besteht, dass man jeden Landsmann auf spezifisch nationale Weise foltern und in den Tod treiben kann. Schließlich hat er zahlreiche europäische Länder selbst kennengelernt. Allerdings nicht nur als Botschafter französischer Rebensäfte. Auch auf der jahrzehntelangen Flucht vor dem Ex-Mann seiner Frau, den sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter sitzengelassen hatte. Bald jedoch deutet sich an, dass ihr glückliches Zusammentreffen auf der Weinverkostung keineswegs so ganz und gar zufällig gewesen sein dürfte, wie es zunächst erschien. Denn jeder der beiden Männer weiß etwas über den anderen, wovon sein Gegenüber keine Ahnung zu haben scheint. Und Bernard weiß noch mehr. Zum Beispiel über Françoise, Alberts um viele Jahre jüngere Frau. Er weiß zum Beispiel, dass sie gar nicht seine Frau ist ...
Hannelore Hippe, geboren in Frankfurt am Main, lebte lange Zeit in Großbritannien und Irland. Sie arbeitet als freie Autorin und Regisseurin und veröffentlichte zahlreiche Features, Hörspiele, Kurzgeschichten. Sie lebt in Köln und Norwegen.
hoerspielTIPPs.net:«Ein recht enger Krimi, der aufgrund der eingeschränkten Besetzung nicht viel Raum für Überraschungen bietet. Dennoch entfaltet sich nach und nach eine recht spannende und unterhaltsame Geschichte, deren Ende dann doch die eine oder andere Wende zulässt.
Drei Sprecher, aber drei großartige Stimmen, die in der Lage sind, ihren Figuren soviel Leben einzuhauchen, so dass sie nahezu greifbar werden.
Auch wenn es deutlich bessere Krimis im Kammerspiel-Stil gibt, sorgt ´Die nationale Nase´ doch für eine recht unterhaltsame dreiviertel Stunde. Kein Knaller, aber weit davon entfernt, schlecht zu sein.»
...