Cäsar von Arx ist wohl der bedeutendste Deutschschweizer Dramatiker in der Zeit vor Frisch und Dürrenmatt. Zumindest verdient sein dramatisches Werk in seiner ganzen Zwiespältigkeit eine ernsthafte Auseinandersetzung. "Die Rot Schwizeri" entstand im Jahre 1916, wurde 1921 in Leipzig uraufgeführt und im gleichen Jahr in Basel mit grossem Erfolg gespielt. Es geht um Mord, Selbstmord, Inzest und Liebe in allen Schattierungen, um schicksalhafte Verstrickungen, die Unschuldige zu Opfern und Tätern macht. Der Dramaturg von Arx kennt seine Griechen und versteht es, das Heroische auf ein bäurisches Milieu zu reduzieren, ohne dabei die Dimension, die Substanz zu verlieren. Ein Meister der Dialoge. Das Mädchen Marei wird die "Rot Schwizeri" genannt, weil ihr verschollener Vater im Dienste Napoleons den "roten Rock" angezogen hat. Der Bauer hat Marei als kleines Kind - angeblich aus Barmherzigkeit - ins Haus genommen. Nun erwartet sie ein Kind von dessen Sohn Liberi, der Marei heiraten will. Doch der bettlägerige Vater verweigert seine Zustimmung. Er will Marei gar vom Hof jagen und seinen Sohn enterben.
Cäsar von Arx (1895-1949) wurde in Basel geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und war schon während der Studienzeit Regieassistent beim Basler Theater. Nach dem Studium ging er nach Leipzig, wo er als Regisseur und Dramaturg arbeitete. Zurück in der Schweiz arbeitete er am Zürcher Schauspielhaus und begann selber Stücke zu schreiben. Als freier Autor lebte er vor allem von Festspielaufträgen, was er weniger als Berufung denn als notwendigen Broterwerb betrachtete. Er litt darunter, als ernsthafter Dramatiker zu wenig beachtet zu werden. Im Zuge der geistigen Landesverteidigung wehrte er sich dagegen, ideologisch vereinnahmt zu werden. Zur 400-Jahrfeier der Eidgenossenschaft schrieb er 1941 im Auftrag des Bundesrats das Bundesfeierspiel. Von Arx verbitterte zunehmend und nahm sich am Tag, als seine Frau starb, das Leben.
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