Über der englischen Bauindustrie schwebt das Gespenst eines Arbeitskampfes, weil die Unternehmer die Löhne kürzen wollen. Bauunternehmer Sand erhält eine anonyme Drohung: wenn er die Löhne kürze und die Arbeiter aussperre, werde der Arbeiterrat ihn mit dem Tode bestrafen. Obwohl Sand den Arbeitern eigentlich wohlwollend gegenüber steht, muss er ihnen nun kündigen, um nicht als Feigling dazustehen. Am nächsten Tag erscheint Sands Kompagnon, sein Neffe Henry, bei Pater Brown und teilt ihm mit, sein Onkel habe Selbstmord begangen. Die Leiche sei verschwunden. Am Fluss hinter Sands Anwesen findet Pater Brown den Schlafrock und einen Abschiedsbrief, der in einen Baum geritzt ist. Die Schrift gleicht der auf der Morddrohung. Bei der Untersuchung des Schlafrocks sticht sich Pater Brown an einer Nadel: der Schlafrock wurde nie benutzt, sondern vom Mörder am Fluss deponiert. Die Frage nach dem Mörder scheint schnell geklärt, nur: Warum änderte er seine Taktik?
Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) war Schriftsteller, Journalist und politischer Essayist, anfangs liberaler, später konservativer Couleur (er trat 1922 zum Katholizismus über). Sein Werk umspannt fast alle literarischen Gattungen: Romane, Dramen, Aphorismen, Trinklieder und Balladen, aber auch theologische Abhandlungen und sozialkritische Essays. Ab 1911 entstanden die Geschichten um den Amateurkriminalisten Pater Brown - populäre Beiträge zur Detektivliteratur, gleichzeitig aber auch Parodien ihrer Konventionen.
hoerspielTIPPs.net:«Die Sender SWR, MDR und RBB haben sich auch im Jahre 2005 wieder zusammengetan, um eine Staffel für den ´Krimisommer´ zu produzieren. Nach Lord Peter und Sherlock Holmes ist in diesem Jahr Pater Brown an der Reihe.
Die Vorlagen von Gilbert Keith Chesterton wurden für den Funk von Ulrich Griebel eingerichtet. Regie führte Klaus Zippel.
Verwöhnt von den Holmes-Hörspielen des Jahres 2004, hoffte ich auch hier auf ein ähnlich unterhaltsames Krimivergnügen. Bereits nach der ersten Folge stellte sich leichte Ernüchterung ein.
Das ´Hörspiel´ entpuppt sich als szenische Lesung, bei der der Erzähltext zum Teil nur von einzelnen Sätzen der handelnden Personen unterbrochen ist. Das ganze wird dann auch noch so ermüdend langweilig von Jürgen Holtz vorgetragen, dass man sich schon alle Mühe geben muss, dran zu bleiben.
Die übrigen Sprecher fallen leider nicht weiter ins Gewicht, da die Dialoge doch recht dünn gesäht sind und hier ein richtiges ´spielen´ kaum möglich ist.
Was aber über jeden Zweifel erhaben ist, die Vorlage kriegt man nicht klein. Chesterton hat mit Pater Brown nicht nur eine ganz andere Figur als den üblichen Detektiv gefunden, er hat auch interessante Ideen und Ansätze in seinen Geschichten.
Für meinen Teil eine (im negativen Sinne) unspektakuläre Hörspielserie passend zum (im positiven Sinne) unspektakulären Pater Brown.»
📚 andere Folgen von
Pater Brown
Ursendung: 28.08.2005
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.06.2013
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