Die Tagebücher des Samuel Pepys
Wir wissen alles über ihn: ob er Verstopfung hatte oder seine Frau betrog. Wie er sich bestechen ließ und sein Fähnlein nach dem politisch günstigsten Wind hing. Er war theatersüchtig und hasste Shakespeare, er schmiss rauschende Partys und vergrub einen ganzen Parmesankäse in seinem Garten, um ihn vor der großen Feuersbrunst zu schützen. Samuel Pepys lebte vor 450 Jahren in der aufregendsten Zeit der britischen Geschichte: in den Jahren nach Cromwell – als man die einst verhassten Stuarts wieder auf den Thron hob, als erst die Pest und kurz darauf das große Feuer von London die englische Hauptstadt heimsuchten. Das Großartige an diesen gnadenlos ehrlichen Tagebucheintragungen ist die Erfahrung, dass wir den jungen ehrgeizigen Mann nicht nur als historische Figur, sondern als Zeitgenossen wahrnehmen, der uns in vielem einen Spiegel vorhält.
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