Ein Spiel mit (apokalyptischen) Zukunftsprognosen: Könnte unsere Gesellschaft im Jahr 2009 so weit sein, die Folter (wieder) für legitim zu erklären? Wäre es denkbar, dass sich in naher Zukunft der innere und äußere Druck auf die Mediendemokratie so weit verschärfen, dass - leider, leider - auf dieses Mittel zur Bewältigung gesellschaftlicher Konflikte zurückgegriffen werden muss? Wie könnte so etwas konkret aussehen?
In einer modellhaften Anordnung zeigt ´2009´ das Szenario einer politischen Krise. Vordergründig geht es dabei um die Frage nach der Legitimität von Folter. Im Kern aber um eine Demokratie, der die politisch mündigen Subjekte abhanden gekommen sind - und die deshalb keine Demokratie mehr ist, sondern irgendetwas anderes. Der Auftritt eines Polizeipräsidenten und eines entführten Kindes könnte dabei den Eindruck erwecken, dass Details des Szenarios sich schon vor 2009 eingelöst haben.
Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft und lebt als Autor, Theaterregisseur und Dramaturg in Berlin.
hoerspielTIPPs.net:«In "2009" greift Tom Peuckert die Folterdiskussion, die rund um den Fall "von Metzler" aufkam, auf und verarbeitet diese in diesem Hörspiel. Dabei nutzt er die Grundaspekte des Falles und setzt fiktive Elemente, die allerdings das Thema nicht verfremden, ein.
So entsteht ein Hörspiel, dass in die Nähe eines fiktiven Features mit realem Hintergrund rückt.
Die Erzählweise ist leider etwas spröde geraten, es hat fast den Anschein, als wollte man das ernsthafte Thema nicht durch zuviel Hör"spiel" herabsetzen. Dadurch leidet - gerade zum Einstieg - die Hörbarkeit ein wenig. Demgegenüber steht allerdings auch der Vorteil, dass man diverse Aspekte schon aufgrund des realen Falles schneller nachvollziehen kann.
Ebenso kommt das kleine, aber feine Ensemble, der Hörbarkeit zu Gute. Obwohl hier wenig "Spiel" möglich ist, schaffen es doch alle Beteiligten, ihren Charakteren Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Ein Hörspiel, dass zum Nachdenken, nicht nur über das Thema "Folter" an sich, anregt und das man, sofern man sich von der etwas spröden Darstellung nicht stören lässt, sich durchaus anhören sollte.»
Vorstellung im OhrCast
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 24.05.2017
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