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Die Vermessung der Welt

ein Hörspiel von Daniel Kehlmann, NDR 2007


Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei Wissenschaftler an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, untersucht Flöhe, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren ­ er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.

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«Fiel die (gekürzte) Lesung bei mir auf nicht auf allzu fruchtbaren Boden, hat mich nunmehr die Hörspielinszenierung des NDR schon wesentlich mehr überzeugt. Sie macht das Bild, das Kehlmann in seinem Roman gezeichnet hat, wesentlich lebendiger. Das ist zum einen einem sehr guten Sprechercast geschuldet, aber auch die Bearbeitung Schuhmachers, sorgt hier für ein sehr unterhaltsames Hörerlebnis. Letztere hat mich sehr positiv überrascht, konnte mich seine Arbeiten oftmals so gar nicht überzeugen. Hier hat er allerdings eine stilistisch einwandfreie Bearbeitung erstellt, die kaum zu beanstanden ist.
Die Geschichte in die Hände der erzählenden Figuren Bonpland und Eugen Gauß zu legen, erweist sich als guter Schachzug, um lange Passagen zu verdichten und somit viele Elemente der Vorlage einzubetten ohne die Spielzeit ins Uferlose dringen zu lassen. So gelingt es die Geschichte sehr angenehm in drei Stunden zu erzählen.

Das Sprecherensemble ist allein von der Größe schon beeindruckend, kann aber auch durchweg in der Leistung überzeugen. Hervorragend interpretiert – um nur einen herauszuheben - Udo Schenk die Rolle des Eigenbrötlers Gauß. Sehr gelungen ist auch Jens Wawrczecks Leistung als Bonpland. Auch wenn dessen permanter französicher Dialekt schon ein wenig das Ohr strapaziert – der Figur gibt er trotz des hohen Anteils durchweg Konstanz.

Die Umsetzung ist vielleicht noch atmosphärisch ausbaufähig – wie man es oft bei Radiohörspielen findet. Allerdings sorgt die gekonnte Musikuntermalung von Claudio Puntin für ansprechendes Flair. Bei der Geräuschkulisse hätte man aber gerne noch etwas zulegen können.

Insgesamt ist "Die Vermessung der Welt" eine gelungene Umsetzung des zu Grunde liegenden Stoffes. Eine sehr gefällige Inszenierung und ein in jeder Hinsicht opulentes Sprecherensemble sorgen hier für drei sehr unterhaltsame Hörspielstunden.»

Vorstellung im OhrCast

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.02.2008


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