Gregers Werle, Idealist und Wahrheitsfanatiker, will die merkwürdigen Verhältnisse zwischen den Familien Werle und Ekdal aufklären. Hjalmar Ekdal, Werles ehemaliger Schulfreund, schlägt sich als Fotograf durch, nachdem Hjalmars Vater nach einer ungeklärten Affäre nahezu mittellos geworden ist. Schuld an dem Untergang der Ekdals könnte der alte Werle, Gregers Vater, gewesen sein. Es kommt Gregers verdächtig vor, dass sein Vater die Ekdals unterstützt, vor allem die kleine Hedvig, das Kind der Ekdals. Gregers quartiert sich bei den Ekdals ein und durchschaut schon bald die seltsamen Verhältnisse in dieser Familie. Auf dem Dachboden hat der alte Ekdal ein "Jagdrevier" aus vertrockneten Weihnachtsbäumen, Hühnern, Tauben und Kaninchen eingerichtet. Hier geht er gelegentlich mit seinem Sohn Hjalmar "zur Jagd". Auch eine flügellahme Wildente führt hier ihr kümmerliches Dasein, von Hedvig abgöttisch geliebt und zu den Jagdspielen nur ausgeliehen. Hjalmar sieht in dem Tier sein eigenes Schicksal: "Sie ist fett geworden ... hat das richtige wilde Leben vergessen, und nur darauf kommt es an."
Henrik Ibsen (1828-1906) versuchte nach seiner Apothekerlehre vergeblich, das Abitur nachzuholen, bekam aber eine Stellung als Dramaturg und Regisseur an der Nationalbühne in Bergen (bis 1857). Nach enttäuschenden Erfahrungen in Oslo verließ er Norwegen und lebte in Italien und Deutschland, bis er 1891, inzwischen zu Weltruhm gelangt, zurückkehrte.
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