Roman Horn ist Taxifahrer in Romanshorn am schönen Bodensee. Ein alleinstehender Durchschnittstyp mittleren Alters. Hilfsbereit, beliebt und frei von großen Sorgen. Aber dann kommt der Tag, an dem er seinen neuen Personalausweis abholt – in der Schweiz "Identitätskarte " genannt. Oder kurz: ID. Und Roman Horn, bisher nicht als Grübler bekannt, stellt sich plötzlich eine schicksalhafte Frage: Wer bin ich eigentlich? Das Fräulein von der Passstelle erklärt sich diesbezüglich strikt für unzuständig und schickt den Fragesteller zu einem obskuren Informationsschalter, von dem er mit noch mehr Fragen an ein noch obskureres Büro für Identitätsangelegenheiten verwiesen wird. Roman Horn besteigt einen Fahrstuhl und landet – zu seiner größten Verblüffung – am Grund des Bodensees.
Grenzfälle - Eine länderübergreifende Kooperationsreihe des Südwestrundfunks mit dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF
Gemeinsam Grenzen reflektieren, vielleicht überwinden, aber zumindest mit vorgefundenen oder erfundenen Grenzerfahrungen unterhaltsam spielen – so lautete die Aufgabenstellung, mit der die Hörspielredaktionen des SWR auf deutscher und von SRF auf schweizerischer Seite an etwa vierzig ausgesuchte Autorinnen und Autoren herangetreten sind. Mit dem Ziel und Versprechen, am Ende in enger Zusammenarbeit vier Stücke – zwei von jeder Seite – zur Produktionsreife zu führen, zu realisieren und auf den jeweiligen Unterhaltungswellen DRS1 und SWR4 gebündelt zwischen Ostern und Pfingsten zu senden. Erlaubt waren thematisch und stilistisch zunächst alle Hörspiel-Szenarien, die auf irgendeine Art aus Grenzsituationen interessante, spannende, komische oder tragische Geschichten entwarfen, gewünscht eine regionale und regionalsprachliche Anbindung an den die reale Staatsgrenze übergreifenden alemannischen Sprachraum. Entstanden sind vier höchst unterschiedliche Hörspiele. Sie erzählen von Grenzüberschreitungen in Beziehungsfragen ("Moi non plus"), von realer Grenzenlosigkeit, dem ´Niemandsland´ Bodensee ("Der Pirat vom Bodensee"), von einer phantastischen Reise über die Grenzen der Realität hinaus ("Die wundersame Reise des Roman Horn") und von einem tragisch-komischen Grenzzustand zwischen Leben und Tod ("Dazwischen").
Andreas Sauter geboren 1974 in Zürich.
Bernhard Studlar geboren 1972 in Wien, haben sich 1998 während des Studiums an der Berliner UdK kennen gelernt und seitdem eine Vielzahl gemeinsamer Theaterstücke verfasst. Ihr Stück "A. ist eine andere" wurde 2000 mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichnet und mehrfach im In- und Ausland inszeniert. Das gleichnamige Hörspiel wurde in der Schweiz zum Hörspiel des Jahres 2004 gewählt.
hoerspielTIPPs.net:«Zugegeben, ein wenig besorgt war ich, dass dieses Hörspiel zu verkünstelt geraten könnte. Aber es gelingt den Autoren, die Geschichte, trotz aller Surrealität, sehr geradlinig zu erzählen. Auch eine ordentliche Prise Humor sorgt dafür, dass das Hörspiel sehr unterhaltsam wird, wobei die Dosierung immer angemessen ist, dass es trotz aller Skurrilität nicht zu sehr ins Alberne abdriftet. Man hangelt sich stets an einer philosophischen Grundlinie entlang, ohne dass man die Arroganz der Allwissenheit an den Tag legt.
Dank der gut besetzten Vielstimmigkeit, dem sehr charismatischen Kamil Krejci und einem einfallsreichen Sounddesign macht das Zuhören hier einfach Spaß.»
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Grenzfälle
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