1933 ermordeten die Geschwister Papin ihre Dienstherrin und deren Tochter. Eine wahre Geschichte, die damals in Frankreich viel Aufsehen erregte und Jean Genet zu seinem Stück Die Zofen anregte. Unter heftigen Protesten fand am 17. April 1947 im Pariser Théâtre de l‘Athénée die Uraufführung von Genets zwischen perversem Traum und grausiger Wirklichkeit angesiedelter Tragödie statt.
Die Zofen Claire und Solange, zwei Schwestern, haben ihren Herrn, um ihn als angebeteten Verbrecher glorifizieren zu können, mit falschen Anschuldigungen ins Gefängnis gebracht und wollen nun ihre Herrin vergiften, die sie zugleich lieben und hassen. Als sie den vergifteten Tee servieren, erreicht die Herrin ein Anruf, dass ihr Gatte aus der Haft entlassen worden sei. Während sie ihrem Mann entgegeneilt, spielen die Zofen das Ritual zu Ende: Claire verkleidet sich als die Herrin und trinkt den vergifteten Tee. Solange stellt sich dem Gericht.
Jean Genet (1910-1986), französischer Romanautor, Dramatiker und Poet. Wegen verschiedener Delikte wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt - 1948 erwirkten mehrere Künstler, darunter Sartre, Picasso und Cocteau seine Begnadigung. Genet erlangte in den 60er-Jahren späten Ruhm.
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