In der Inflationszeit vor dem Ersten Weltkrieg hat Isidor einen Riesenkredit aufgenommen und Europas modernste Glashütte errichtet. Mit einem Haufen wertlosem Papier hat er alles zurückgezahlt und danach im Wirtshaus einen Füllfederhalter in die Luft gehalten und geprahlt: ´So viel wie dieser Füller, so viel hat mich meine Hütten gekostet!´
Er war schon schlau, der Isidor. Rabiat und genial hat er es vom Wirtsbuben zum Multimillionär gebracht. Aber dann entwickelt dieser Dreizentnermann zarte Gefühle, und die Liebe verschlägt ihn auf einen Kriegsschauplatz, auf dem ihm seine ganze Schläue nichts mehr nutzt und seine Millionen auch nichts. Im Gegenteil. Diridari ist ein bayerisches Wort für Geld.
Epilog zum Hörspiel (17´): Interview mit Doktor Salzmeier (wird meist nicht gesendet)
Jörg Graser, geboren 1951 in Heidelberg, Dramatiker, preisgekrönter Film- und Fernsehautor und Regisseur. Adolf-Grimme-Preis (1991). Hörspiele, u. v. a. "Jailhouse Blues" (DLR Berlin/NDR 2003) oder die Krimis um Kommissar Kreuzeder (DLR)
hoerspielTIPPs.net:«Als bayerische Provinzposse verkleidet, erzählt ´Diridari´ doch etwas tiefgründiger, als es die Form anmutet, vom Schicksal des ´Gastl´, der sich unerschrocken vom Wirtssohn über den Kriegsgewinnler zum reichen Fabrikanten aufschwingt und am Ende vom ´einfachen´ Leben überfordert ist.
Das Thema lässt sich allerdings langsam an und passt sich in seiner Gemütlichkeit dem Stil des Volkstheaters an. Jörg Graser karikiert hier aber nahezu alle diese Bereiche und schafft es trotzdem in diesem heiteren Rahmen die Geschichte auf den Weg zu bringen.
Nicht wirklich alltäglich, im ersten Moment vielleicht sogar etwas formell abschreckend, insgesamt aber ein gutes und unterhaltsames Hörspiel, mit deutlich mehr Tiefgang als man zunächst vermutet. Sicherlich ein Ohr wert!»
...