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Eifersucht - Drama für drei Faxmaschinen

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Esther Vilar, NDR - SR 2001


⏰ 75 Min.

🎬 Regie: Christiane Ohaus

🎤 Mit: Marlen Diekhoff, Marion Breckwoldt, Maresa Lühle

Sie sind Rivalinnen und versuchen sich über einen Zeitraum von fast einem Jahr mit Faxen gegenseitig k. o. zu schlagen: Helen, 55, Yana, 40 und Iris, 25. Alle drei leben im selben schicken New Yorker Penthouse und pflegen eine gemeinsame Leidenschaft: Laslo, dickbäuchiger Mittfünfziger, erfolgreicher Jurist und fröhlicher Schwerenöter. Jede will ihn haben, alle leiden sie die Höllen-Qualen der Eifersucht. Helen, die Ehefrau, musste ihn an die jüngere Architektin Yana abtreten,Yana bekommt wegen der noch jüngeren Indologie-Studentin Iris irgendwann den Laufpass, und Iris wiederum verliert ihn an die Ehefrau Helen. Ein Zirkelschluss und Finalsieg für die Gattin. Doch deren Triumphfreude gibt sich merkwürdig gedämpft. Denn der heiß begehrte Laszlo ist auf einmal nurmehr Trophäe, überbewertete Aktie, die auf ihren Nominalwert zurückfällt, ein ältlicher Herr. "Mit dem Verschwinden der Rivalin verschwindet auch er selber". Und leider auch jenes köstliche Gefühl, nach dem Helen verlangt wie eine Morphiumsüchtige nach Morphium: Eifersucht.

hoerspielTIPPs.net:
«Die Idee des Briefromans wird hier auf eine technisch neuere (wenn auch nun schon wieder überholte) Stufe gestellt. Drei Frauen kommunizieren mittels Telefaxgeräten: Die Ehefrau, die Geliebte deren Mannes und eine Jüngere, für die die zweite auch verlassen wird. Eine entlarvende Geschichte, die zeigt, dass auch hinter der dicksten vernunftbetonten und abgekärten Fassade auch immer noch Menschen wohnen. Sie haben Gefühle und werden auch mal mehr vom Bauch denn vom Kopf gesteuert. Das Stück spielt mit vielen authentischen Klischees. Es offenbart ein realistische und wenig dogmatisch verblendetes Frauenbild der Autorin. Der Mann hingegen, um den sich hier vermeintlich alles dreht, ist letztlich Nebensache, bloßes Objekt. Er bleibt nebulös und man erfährt über ihn nur das, was für die Geschichte notwendig ist. Die umstrittene Autorin polarisiert hier weniger, als ich vermutet hätte, dennoch hat das Stück Biss und hohen Unterhaltungswert.
Das Format bremst die Schauspielerinnen hier etwas aus. Allen dreien gelingt es, die Balance zwischen Emotionalität der Figure und Sachlichkeit des Brief(Fax)formates sehr gut zu wahren.

"Eifersucht" ist ein wunderbar satirisches Spiel in einem originellen Format. »

Vorstellung im OhrCast

Ursendung: 06.05.2001

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 27.08.2017

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